Hochdorf schreibt 2022 erneut Verlust
Hochdorf – Der Milchverarbeiter Hochdorf hat im Jahr 2022 erneut einen Verlust eingefahren, nachdem sich das Unternehmen im Vorjahr dank Sondereffekten noch hatte in die schwarzen Zahlen retten können. Doch der Verlust fällt weniger hoch aus als noch 2020 und 2019. Und für das laufende Jahr will das Unternehmen zumindest auf betrieblicher Stufe wieder einen Gewinn schreiben.
Hochdorf erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 292,1 Millionen Franken, was einem Minus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Höhere Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten sowie Währungsschwankungen hätten die Ergebnisse im Berichtsjahr belastet, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Vor allem im ersten Halbjahr konnten die höheren Kosten nicht vollständig auf die Kunden abgewälzt werden, weshalb Hochdorf im ersten Semester ein negatives Betriebsergebnis (EBIT) von knapp 16 Millionen auswies. Die eingeleiteten Vertrags- und Preisanpassungen hätten dann aber «schrittweise positive Wirkung» gezeigt, sodass das Minus im zweiten Halbjahr mit 4,2 Millionen wie zuvor angekündigt deutlich unter 7 Millionen lag. Somit resultierte im Gesamtjahr auf betrieblicher Stufe (EBIT) ein Minus von 20,1 Millionen.
Im Vorjahr Sondereffekte
Unter dem Strich ergab sich ein Konzernverlust von 15,8 Millionen Franken. Im Vorjahr war wegen Sondereffekten noch ein kleines Plus von 2,6 Millionen Franken verzeichnet worden. 2020 und 2019 war das Loch in der Kasse mit über 70 Millionen bzw. über 270 Millionen Franken jedoch noch deutlich grösser gewesen.
Die Verschuldungssituation des Unternehmens hat sich damit aber erneut verschlechtert. Die Nettoverschuldung erhöhte sich laut der Mitteilung auf 56,8 von 32,7 Millionen im Vorjahr. Der operative Cashflow betrug -19,6 Millionen Franken, der Free Cashflow war mit 21,6 Millionen ebenfalls negativ.
Wegen des deutlich negativen Unternehmensergebnisses beantragt der Verwaltungsrat an der Generalversammlung vom 10. Mai, auf eine Dividende zu verzichten. Für das laufende Jahr will Hochdorf allerdings zumindest auf Stufe EBITDA wieder einen Gewinn erzielen. Seit Jahresbeginn zeige sich eine breit abgestützte Sortimentsnachfrage – deshalb sei man zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Gleichzeitig arbeite man darauf hin, eine langfristige Finanzierungslösung zu finden. (awp/mc/ps)