Bernard Fontana. (Foto: Holcim)
Zürich – Nachdem die Fusion von Holcim und Lafarge nun sicher ist, nimmt der bisherige Holcim-CEO Bernard Fontana erwartungsgemäss seinen Hut. Er wird mit Vollzug des Zusammenschlusses auch alle Mandate in den Konzerngesellschaften niederlegen. Auch Andreas Leu und Bernard Terver werden mit Vollzug der Fusion aus der Konzernleitung ausscheiden, Terver übernimmt die Leitung der Aktivitäten in Indien. Für Fontana und Leu waren bei der Zusammenstellung des Managements des fusionierten Unternehmens LafargeHolcim keine Positionen vorgesehen.
Terver, gegenwärtig verantwortlich für Südasien und Afrika/Naher Osten, wird bei LafargeHolcim für das Indiengeschäft verantwortlich sein, teilt das Unternehmen am Freitag mit. In dieser Funktion werde er weiterhin die Mandate in den Verwaltungsräten von Ambuja Cement und ACC Limited in Indien wahrnehmen. Leu, gegenwärtig für die Konzernregion Amerika verantwortlich, wird Holcim mit Wirkung zum 1. August 2015 verlassen.
Fontana hatte den Chefposten bei Holcim im Februar 2012 übernommen und dem Unternehmen ein straffes Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogramm unter dem Namen Holcim Leadership Journey verordnet. Der Franzose leitete davor den Edelstahlproduzenten Aperam und löste bei Holcim Markus Akermann ab, der das Pensionsalter erreicht hatte. «Es war eine Freude und eine Ehre, in den vergangenen Jahren mit bemerkenswerten und engagierten Leuten bei Holcim zusammenzuarbeiten. Ich wünsche dem neuen Unternehmen LafargeHolcim und dem gesamten Team für die Zukunft das Beste», wird Bernard Fontana in der Mitteilung zitiert.
Fusion nach erfolgreichem Umtauschangebot sicher
Holcim und Lafarge hatten zu einem früheren Zeitpunkt die Führung von LafargeHolcim mit Wolfgang Reitzle als statutarischem Präsidenten des Verwaltungsrats und Eric Olsen als CEO mitgeteilt. Finanzchef wird der Holcim-CFO Thomas Aebischer. Lafarge-CEO Bruno Lafont wird neben Reitzle Co-VRP. Das Mandat des neuen Verwaltungsrates und der Konzernleitung wird mit Vollzug der Fusion in Kraft treten.
Die Fusion wurde mit dem erfolgreichen Umtauschangebot von Holcim für Lafarge gesichert. Die Aktionäre des französischen Konzerns haben 87,46% ihrer Aktien gegen neue Holcim-Papiere eingetauscht. Die geforderte Zwei-Drittels-Mehrheit wurde deutlich überschritten. Bis Ende Juli wird aber noch eine Nachfrist für das Umtauschangebot angesetzt. Beim erreichen eine Quote von 95% ist ein Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre sowie das Delisting von Lafarge vorgesehen. Die Holcim-Aktionäre hatten die für die Fusion nötige Kapitalerhöhung Anfang Mai an einer ausserordentlichen Generalversammlung mit grosser Mehrheit genehmigt.
(awp/mc/pg)