Holcim-CEO Bernard Fontana. (Foto: Holcim)
Jona – Der Zementhersteller Holcim hat im ersten Quartal trotz niedriger Volumen die Profitabilität gesteigert und die bereinigte Marge dank Kosteneinsparungen und höherer Preise verbessert. Der Nettogewinn schwoll durch eine Devestition in Thailand kräftig an. Für die Fusion mit Lafarge sieht man sich «gut aufgestellt» und der Ausblick wird bestätigt.
«Wir haben nach dem aussergewöhnlich starken Vorjahresquartal einen Rückgang verbucht, aber erneut Fortschritte bei der Profitabilität erreicht», sagte CEO Bernard Fontana. «Bei der Preisgestaltung haben wir ein sehr starkes Quartal gesehen und lagen über der Inflation», betonte zudem Finanzchef Thomas Aebischer.
Der Nettoverkaufsertrag sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,8% auf 3,97 Mrd CHF, auf vergleichbarer Basis resultierte ein Minus von 1,6%. Der um die Mergerkosten in Höhe von 44 Mio adjustierte betriebliche EBITDA stieg hingegen um 3,3% auf 637 Mio (vergl. +3,1%) und die entsprechende Marge auf 16,0% von 15,1%. Auf Stufe bereinigter Betriebsgewinn resultiert ein Plus von 3,5% auf 306 Mio. Der Reingewinn nach Minderheiten kletterte auf 310 Mio CHF (VJ 80 Mio). Mit dem Verkauf der restlichen 27,5%-Beteiligung an der thailändischen Siam City Cement erlöste Holcim 371 Mio CHF vor Steuern.
Rückläufiger Absatz – ausser in Nord- und Südamerika
Die konsolidierten Zementlieferungen sanken in den ersten drei Monaten des Jahres um 5,5% auf 31,2 Mio Tonnen. Alle Konzernregionen, mit Ausnahme von Nordamerika und Lateinamerika, setzten geringere Volumen ab. Die Zuschlagstofflieferungen nahmen in Deutschland, Grossbritannien und den USA zu. Der Transportbetonabsatz verringerte sich. Die Preise bei Zement stiegen um 4,0% und bei Zuschlagstoffen um 4,2%.
In Indien sei trotz der zeitweise niedrigeren Nachfrage eine Margenverbesserung erreicht worden. Europa habe einen unterschiedlichen Witterungseinfluss gesehen, mit einem strengeren Winter als im Vorjahreszeitraum. Der niedrigere Ölpreis habe die Entwicklung positiv beeinflusst, was jedoch durch die schwache Investitionstätigkeit mehr als aufgehoben wurde.
Ausblick bekräftigt – Mergerkosten von 130-150 Mio Franken
An der bisherigen Prognose für das laufende Jahr wird festgehalten. Für 2015 rechnet der Konzern weiter mit einem Betriebsgewinn zwischen 2,7 und 2,9 Mrd CHF auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Mergerkosten. Die Kosten für den Merger mit Lafarge werden für das Gesamtjahr auf 130 bis 150 Mio CHF veranschlagt.
Fusion mit Lafarge auf Kurs
Der Konzern sieht sich «in guter Verfassung und gut aufgestellt» für den geplanten Zusammenschluss mit Lafarge. Die Holcim-Aktionäre werden an der ausserordentliche Generalversammlung am kommenden Freitag (8. Mai) ihr Votum zur Fusion abgeben. Die Chancen für eine Zustimmung sind mit der Unterstützung durch den zweitgrösste Aktionär Eurocement deutlich gestiegen.
Der geplante Merger sei weiter auf Kurs und das wohlwollende Statement von Eurocement zur Fusion wird begrüsst. «Eurocement hat realisiert, dass der Merger im Sinne aller Stakeholder ist», sagte der CFO. Bei den noch ausstehenden Genehmigungen der Wettbewerbsbehörden werden bald Fortschritte erwartet. «Wir rechnen damit, dass die Genehmigungen aus Kanada und den USA noch vor der ausserordentlichen Generalversammlung erteilt werden», so Fontana.
Unterdessen berichtete auch Lafarge am Berichtstag über den Geschäftsgang im ersten Quartal und verbuchte ein Umsatzplus von 6% auf 2,78 Mio EUR. Der Nettoverlust verringerte sich auf 96 Mio (VJ 135 Mio). Damit hat das Unternehmen die Erwartungen übertroffen und bestätigt ebenfalls seinen leicht optimistischen Ausblick. (awp/mc/pg)