Horizon Europe steht Forschenden in der Schweiz teilweise wieder offen
Brüssel – Forschende in der Schweiz können sich ab Mittwoch wieder auf gewisse Programme von Horizon Europe bewerben. Für die Dachorganisation der Hochschulen Swissuniversities gewinnt dadurch der Hochschulstandort Schweiz an Attraktivität.
Bis am 29. August 2024 sind die Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) ausgeschrieben. Forschende in der Schweiz können sich erstmals seit drei Jahren wieder auf diese Zuschüsse bewerben. Der ERC ist ein Teil des Forschungsprogramms Horizon Europe der Europäischen Union (EU).
«Eine Teilnahme der Schweizer Hochschulen am ERC ist wichtig für die weltweite Rekrutierung von Top-Forschenden», sagte Martina Weiss, Generalsekretärin von Swissuniversities, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Für Forschende seien die «sehr gut ausgestatteten, hochkompetitiven Advanced Grants» ein wesentlicher Schritt in ihrer fortgeschrittenen Karriere.
Der Zugang zu diesen Grants stelle jedoch keinen vollwertigen Ersatz für eine Vollassoziierung an Horizon Europe dar, fügte Weiss an. Swissuniversities unterstreiche das Anliegen nach einer vollständigen Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe und an das EU-Bildungsprogramm Erasmus+.
Bund finanziert Teilnahme mit 600 Millionen
Seit dem Frühling 2021 war den Forschenden in der Schweiz der Zugang zu Horizon Europe verwehrt. Damals brach der Bundesrat die Verhandlungen um ein Rahmenabkommen mit der EU ab und die EU stufte die Schweiz bei ihren Programmen als nicht-assoziiertes Drittland ein.
Mit der Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen dem Bundesrat und der EU-Kommission im März 2024 wird die Schweiz für die ERC Advanced Grants wieder wie ein assoziiertes Drittland behandelt. Allerdings finanziert der Bund die Beteiligungen von Forschenden in der Schweiz. Dafür stellte der Bundesrat im April 600 Millionen Franken zur Verfügung. (awp/mc/pg)