HSG: Arbeitswelten von Menschen mit Behinderung

Behinderten-Parkplatz

St. Gallen – Das Center for Disability and Integration (CDI-HSG) veranstaltet am 24. März 2011, 14.30-17.30 Uhr, das Symposium «Zeigen Sie, dass es geht! Arbeitswelten von Menschen mit Behinderung». In der Aula der HSG verleiht das CDI-HSG erstmals den mit 15?`000 CHF dotierten «Commitment to Action»-Preis. Mit ihm zeichnet das CDI-HSG Unternehmen aus, welche sich vorbildlich für die Integration von Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt engagieren.

Der «ComToAct»-Preis gründet auf der Initiative «Commitment to Action» des Centers for Disability and Integration. Die Auszeichnung wurde in den Ländern Deutschland, Österreich sowie der Schweiz und Liechtenstein ausgeschrieben. Gestiftet wurde der Preis von der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen.

Erfahrungen aus der Praxis
Die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung wird häufig im Kontext der sozialen Verantwortung diskutiert. Dass die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt nicht nur möglich, sondern in vielen Unternehmen auch wirtschaftlich sinnvoll ist, erläutert Prof. Dr. Stephan Böhm, Direktor des CDI-HSG anhand verschiedener Beispiele aus der Unternehmenspraxis. Aus Sicht eines Betroffenen berichtet der Behindertensportler und selbständige Unternehmer Reinhard Sampl über seine beruflichen und sportlichen Erfolge, nach dem er im Winter 1996 durch einen schweren Skiunfall querschnittsgelähmt wurde.

Netzwerke treiben Integration voran
Menschen mit schweren Behinderungen finden nur ausgesprochen selten den Weg zu einer Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt. Andrea Bär, Mitarbeiterin von IfS-Spagat aus Vorarlberg, Österreich, stellt ein Modell zur beruflichen Integration von Menschen mit erheblichen Behinderungen vor. Sie zeigt, wie eine enge Zusammenarbeit des «Unterstützungskreises» eines Betroffenen (Lehrer, Eltern, Familie, Freunde etc.) den Integrationsprozess voran treibt.

Wirksamkeit von Quoten im Blick
Im politischen Umfeld werden Beschäftigungsquoten von Menschen mit Behinderung in der Schweiz derzeit kontrovers diskutiert. Erst im Dezember 2010 hat der Nationalrat im Rahmen der 6. IV-Revision abgelehnt, Quoten für Arbeitsplätze für Behinderte einzuführen. Die wissenschaftliche Grundlage für die Wirksamkeit einer Quote wurde in dieser Diskussion jedoch kaum berücksichtigt. Prof. Dr. Josef Zweimüller von der Universität Zürich hat die Wirksamkeit der Beschäftigungsquote in Österreich untersucht und zeigt in seinem Vortrag, ob und wie eine Quote wirkt.

Keynote-Speaker
Reinhard Sampl, Profisportler und Unternehmer, Österreich
Andrea Bär, Institut für Sozialdienste, IfS-Spagat,  Vorarlberg, Österreich
Prof. Dr. Josef Zweimüller, Institute for Empirical Research in Economics, Universität Zürich
Prof. Dr. Stephan Böhm, Direktor des CDI-HSG, Universität St.Gallen, Schweiz

Jury-Mitglieder ComToAct-Preis
Prof. Dr. Stephan Böhm, Direktor des CDI-HSG, Universität St.Gallen, Schweiz
Dr. Wilhelm Bauhus, Leiter Arbeitsstelle Forschungstransfer, Westfälische Wilhelms-Universität, Deutschland
Volker Ravenhorst, Mitglied des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft, Deutschland
Joachim Schoss, Gründer der Stiftung MyHandicap, Schweiz
Martina Schubert, Leiterin der Fachstelle berufliche Integration von «Dreischiibe», Schweiz
Reinhard Sampl, Profisportler und Unternehmer, Österreich

Programm Symposium und ComToAct-Preisverleihung am 24. März 2011
13:30-14:30    Anmeldung und Kaffee im Atrium des Hauptgebäudes (Nr. 01 im Campusplan)
14:30-14:45    Begrüssung Prof. Dr. Eva Deuchert, Direktorin des CDI-HSG
14:45-15:00    Begrüssung des Sponsors, Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen, Urs Noser, Kirchenrat
15:00-15:30    «Ja, es geht! Unternehmerischer und sportlicher Erfolg auch mit einer Behinderung», Vortrag von Reinhard Sampl, Österreich
15:30-16:00    «Quotenregelung für Menschen mit Behinderung: Geht das?» Vortrag von Prof. Dr. Josef Zweimüller, Universität Zürich
16:00-16:30    Pause
16:30-17:00    «Wer will, der kann! Arbeitsintegration von Menschen mit schwerer Behinderung durch IfS-Spagat», Vortrag von Andrea Bär, IfS-Spagat, Vorarlberg/Österreich
17:00-17:30    «Gezeigt, dass es geht! Erfolgreiche Praxisbeispiele aus Unternehmen», Vortrag von Prof. Dr. Stephan Böhm, Direktor des CDI-HSG
17:30-17:45    Pause
17:45-18:15    Vorstellung der ComToAct-Auszeichnung und der Jury von Joachim Schoss, Jury-Präsident, Stifter MyHandicap und Unternehmer
18:15-18:55    Präsentation der Gewinner-Projekte
18:55-19:15    Preisübergabe
19:15-21:00    Networking und Apéro

Informationen zu Anfahrt und Campusplan

www.ComToAct.org


Über das Center for Disability and Integration (CDI-HSG)

Das Center for Disability and Integration (CDI-HSG) nahm seine Tätigkeit an der Universität St.Gallen im März 2009 auf. Das CDI-HSG ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, an welchem Forscher aus den Gebieten der Betriebs- und Volkswirtschaft, der Organisationspsychologie sowie der Angewandten Disability Forschung zusammen die berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen nachhaltig vorantreiben. Die Gründung des neuen Zentrums wurde durch eine private Zuwendung der Stiftung MyHandicap ermöglicht.

Universität St. Gallen (HSG)

Exit mobile version