Huber+Suhner-CEO Urs Kaufmann.
Herisau – Die in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2011 einen Rückgang des Umsatzes um rund 5% auf 758 Mio CHF verzeichnet. Das organische Wachstum lag im einstelligen Bereich, wie Huber+Suhner am Montag mitteilte. Der Einfluss der Währungen lag im ersten Semester bei knapp -11%, wie Firmensprecher Axel Rienitz auf schriftliche Anfrage von AWP erklärte. Im zweiten Halbjahr habe sich dieser Einfluss noch verstärkt, fügte er an, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen.
Der Auftragseingang ging ebenfalls zurück und zwar um 13% auf 735 Mio. Damit sei die kumulierte Book-to-bill-ratio im vierten Quartal unter 1 gesunken. Nach drei Quartalen hatte der Auftragseingang noch bei 599 Mio CHF gelegen, womit im vierten Quartal lediglich noch Aufträge über 136 Mio CHF eingegangen sind. Gegenüber dem Vorjahresquartal mit einem Bestellungseingang von rund 183 Mio CHF reduzierten sich die Aufträge im vierten Quartal in Schweizer Franken demnach um gut 25%.
Hoffen auf China
Ob der Abwärtstrend gestoppt worden sei oder sich die Situation stabilisiert habe, konnte Rienitz nicht sagen. Nach zwei Wochen im Januar seien diesbezüglich noch keine verlässlichen Aussagen möglich. «Wir hoffen nach wie vor, dass das Bahngeschäft in China im ersten Quartal wieder anzieht», so Rienitz. Mit den ausgewiesenen Werten hat Huber+Suhner die Markterwartungen klar verpasst. Der AWP-Konsens für den Umsatz und für den Auftragseingang lag bei jeweils 765 Mio CHF.
Schwaches zweites Halbjahr
Das Geschäftsjahr sei von den extremen Verwerfungen an den Währungsmärkten, einer starken Wachstumsdynamik im ersten Halbjahr sowie einer deutlich nachlassenden Nachfrage im zweiten Semester geprägt gewesen. Insbesondere im Solarmarkt und im chinesischen Bahngeschäft sei die Nachfrage zurückgegangen. Die Fiberoptik-Anwendungen hätten im Verlaufe des Jahres dagegen einen zunehmend positiven Trend gezeigt.
EBIT-Marge im Gesamtjahr unter Zielwert
Die EBIT-Marge sei bereits im ersten Halbjahr durch die Währungssituation unter Druck geraten, gegen Jahresende sei sie zudem vom tieferen Geschäftsvolumen und von marktbedingten Abwertungen auf den Kupferbeständen belastet worden. Es sei deshalb davon auszugehen, dass die EBIT-Marge vor Einmalerträgen im Geschäftsjahr 2011 die Marke von 8% nicht erreiche. Im vergangenen November hatte Huber+Suhner für das Gesamtjahr noch eine EBIT-Marge im Bereich von 8% in Aussicht gestellt.
Der definitive Jahresabschluss wird am 22. März 2012 veröffentlicht. (awp/mc/upd/ps)