Huber+Suhner 2020 trotz stärkerem zweiten Halbjahr mit tieferem Umsatz

Huber+Suhner 2020 trotz stärkerem zweiten Halbjahr mit tieferem Umsatz
Neu im SMG-Vorstand: Urs Ryffel, CEO Huber+Suhner. (Foto: H+S)

Herisau – Der Komponentenhersteller Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2020 sowohl weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr als auch weniger Aufträge erhalten. Dabei hat das Unternehmen allerdings im zweiten Semester einen Teil des Rückstands aus dem schwachen ersten Halbjahr aufgeholt.

Der Umsatz reduzierte sich um gut 11 Prozent auf 737,9 Millionen Franken, wie der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik am Freitag mitteilte. Bereinigt um den Einfluss der schwankenden Kupferpreise, der Währungen und der Veränderungen im Portfolio ergab sich noch ein organischer Rückgang um 10 Prozent.

Tieferer Auftragseingang
Damit hat sich die Situation im zweiten Halbjahr klar verbessert, denn im ersten Semester lag das entsprechende Minus noch bei 15 Prozent. Dennoch wurde mit dem ausgewiesenen Umsatz der AWP-Konsens nicht erreicht. Der Auftragseingang ging im Gesamtjahr gleichzeitig um 6,6 Prozent auf 748,2 Millionen Franken zurück. Hier wurde der AWP-Konsens knapp übertroffen.

Das Ergebnis hat sich laut der Mitteilung im zweiten Semester deutlich verbessert. So wurde im ersten Semester noch eine operative Gewinnmarge von 6,7 Prozent erreicht. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einer Marge am unteren Ende des mittelfristigen Zielbandes von 8 bis 10 Prozent.

Mitte Dezember wurde das Unternehmen Ziel eines Angriffs mit Schadsoftware und musste in der Folge weltweit die Produktion in sämtlichen Werken einstellen. Wenige Tage nach der Cyberattacke wurde die Produktion aber schrittweise wieder aufgenommen. Bis zum Jahresende sei es gelungen, wieder in den Normalbetrieb überzugehen, heisst es in der aktuellen Mitteilung. Dennoch seien dadurch einige Werktage verloren gegangen.

Stabilisierung im Jahresverlauf
Die Gründe für den Rückgang beim Auftragseingang wie auch beim Umsatz hätten mehrheitlich im ersten Halbjahr gelegen, kommentiert das Unternehmen das Gesamtjahr. Wegen der Corona-Pandemie habe sich der Ausbau von Mobilfunknetzen verlangsamt, während gleichzeitig im Bahnenmarkt Rollmaterial verzögert in Betrieb genommen worden sei. Im Jahresverlauf habe sich die Situation aber stabilisiert.

Im Kommunikationsmarkt spürte Huber+Suhner nebst der Verlangsamung bei den Mobilfunknetzen eine im Jahresverlauf zunehmende Nachfrage in den Teilmärkten Rechenzentren und WAN/Zugangsnetze. Und im Transportmarkt stand dem Rückgang bei den Bahnen ab Jahresmitte eine deutliche Erholung im Teilmarkt Automotive gegenüber, vor allem dank der elektrischen Autos. Demgegenüber habe der Rückgang im Industriemarkt gleichmässig alle Anwendungen betroffen.

Neue Organisationsstruktur
Huber+Suhner hatte erst kurz vor Weihnachten bekanntgegeben, dass ab 2021 die Organisationsstruktur vereinfacht wird. So lösen die drei Marktsegmente Industrie, Kommunikation und Transport die Technologiesegmente Hochfrequenz, Fiberoptik und Niederfrequenz als oberste Führungsebene ab. Die bisherige Matrixorganisation mit einer Regionalorganisation in acht Teilregionen wird gleichzeitig aufgehoben und in globale Verkaufsteams nach Märkten gegliedert.

Das detaillierte Geschäftsergebnis wird am 9. März veröffentlicht, die Generalversammlung findet am 31. März ohne physische Anwesenheit der Aktionäre statt. (awp/mc/pg)

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