Herisau – Der Industriekonzern Huber+Suhner (H+S) hat im ersten Halbjahr den Umsatz gehalten, aber weniger Aufträge ergattert. Entsprechend wird für das zweite Semester ein geringerer Umsatz erwartet und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wird leicht nach unten angepasst.
Der Umsatz blieb bei 477,3 Millionen Franken praktisch stabil, während der Auftragseingang um 9,0 Prozent auf 453,3 Millionen zurückging, wie der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik am Dienstag mitteilte. Organisch, das heisst bereinigt um Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekte ergab sich beim Umsatz ein Plus von 5,4 Prozent.
Das erste Halbjahr sei für die drei Segmente unterschiedlich verlaufen, heisst es zum Geschäftsgang im ersten Semester. So wuchsen von den drei Hauptmärkten die beiden Märkte Industrie und Transport markant, wogegen der Bereich Kommunikation rückläufig war.
Der Auftragseingang ging insbesondere im Bereich Kommunikation um über 23 Prozent klar zurück. Insbesondere der Rückgang des nordamerikanischen 5G-Geschäfts sei im grössten Teilsegment Mobilfunk ins Gewicht gefallen, so die Mitteilung.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 13,0 Prozent auf 47,0 Millionen Franken zurück und die entsprechenden Gewinnmarge um 1,5 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Die Marge lag damit laut Huber+Suhner zwar unter dem Wert der starken Vorjahresperiode, aber weiterhin innerhalb des Zielbandes von 9 bis 12 Prozent.
Auch der Reingewinn lag mit 38,2 Millionen um knapp 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Schätzungen der Analysten wurden damit auf allen Ebenen leicht verpasst.
Kapazitäten abgebaut
Um dem tieferen Auftragseingang zu begegnen, hat das Unternehmen die Kapazitäten insbesondere an den Produktionsstandorten in Mexiko, Tunesien, Polen und China angepasst. In der Schweiz blieb der Personalbestand bei knapp 1200 Personen stabil.
Die bisherige Gewinnprognose für das Gesamtjahr 20123 wird leicht nach unten angepasst. Demnach wird wie bis anhin eine operative Gewinnmarge innerhalb des unverändert geltenden Zielbands von 9 bis 12 Prozent angepeilt. Sie dürfte gemäss der neuen Prognose aber in der unteren Hälfte der Zielspanne liegen.
Erstmals macht das Unternehmen zudem eine Umsatzprognose: Dieser werde im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten deutlich tiefer ausfallen, «mit entsprechender Auswirkung auf das Gesamtjahr». Huber+Suhner verweist dabei auf den schwächeren Auftragseingang im bisherigen Jahresverlauf.
Wie bei den Lieferketten normalisiere sich die Situation auch nachfrageseitig, heisst es weiter zum Ausblick. Zuvor habe die Gefahr einer mangelnden Versorgungssicherheit die Lagerbestände bei den Kunden in die Höhe getrieben. (awp/mc/ps)