Herisau – Der Komponenten-Hersteller Huber+Suhner hat in den ersten neun Monaten 2023 markant weniger umgesetzt als im Vorjahr. Noch deutlicher rückläufig war der Auftragseingang. Die Analystenerwartungen wurden deutlich verfehlt.
Der Umsatz ging im Zeitraum von Januar bis September um 9 Prozent auf 666,3 Millionen Franken zurück, wie der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekte lag das Minus bei 4,1 Prozent. Der Auftragseingang brach gar um 16 Prozent auf 639,2 Millionen Franken ein.
Die Schätzungen der Analysten wurden damit klar unterboten. Der im Vorfeld erhobene AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 692,6 Millionen und für den Auftragseingang bei 669,8 Millionen Franken und damit deutlich über den nun ausgewiesenen Zahlen.
Bereiche unterschiedlich
Die einzelnen Segmente entwickelten sich seit Anfang Jahr unterschiedlich. Vor allem im umsatzstärksten Segment Kommunikation gingen Umsatz und Aufträge um fast einen Drittel zurück. Gebremst hätten die hohe Lagerbestände bei Kunden sowie der schwache nordamerikanische Markt wegen den abflauenden 5G-Rollouts, heisst es.
Auch in der Industrie zeigte sich eine nachlassende Dynamik. Zwar konnte das Segment den Umsatz im Vergleich mit der Vorjahresperiode halten, der Auftragseingang ging aber um 16 Prozent zurück. Das starke Wachstum bei Luft- und Raumfahrt sowie Wehrtechnik habe die tiefere Nachfrage in den anderen Teilsegmenten nicht kompensieren können, so die Meldung.
Positiv entwickelte sich einzig das Segment Transport, wo sowohl Umsatz als auch Aufträge um 8 bzw. 6 Prozent über den Vorjahreswerten lagen. Impulse kamen dabei von Bereichen wie Elektrofahrzeuge und Fahrassistenzsysteme. Auch die Nachfrage von Bahnkunden sei nach wie vor hoch und breit abgestützt.
Positive Anzeichen
Keine konkreten Angaben machte Huber+Suhner in der Meldung zum Ausblick auf das Gesamtjahr 2023. Zum Halbjahr hatte das Unternehmen bei der EBITDA-Marge ein Resultat am «unteren Ende» der Zielspanne von 9 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt. Der Umsatz dürfte im zweiten Halbjahr dabei deutlich tiefer ausfallen als im ersten Semester, hiess es damals.
In den letzten Wochen hätten sich aber die Anzeichen für eine Belebung einzelner Teilmärkte gemehrt, so Huber+Suhner. So dürfte bei der Industrie der Tiefpunkt erreicht und in der Kommunikation die Talsohle durchschritten sein. Derweil bleibe das Marktumfeld im Transportsegment anhaltend günstig. (awp/mc/ps)