Huber+Suhner H1: Umsatz in Franken stabil
Urs Kaufmann, CEO Huber + Suhner.
Herisau – Die Huber+Suhner-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2011 den Umsatz in Schweizer Franken minim gesteigert, bereinigt vor allem um Währungseffekte allerdings ein klar zweistelliges Wachstum erreicht. Auf der Gewinnebene konnte das rekordhohe Vorjahresniveau nicht ganz gehalten werden. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt im Wesentlichen gegenüber den Aussagen vom vergangenen März unverändert.
Der Umsatz wuchs um 1% auf 406,0 Mio CHF, während der Bestellungseingang um 4% auf 426,5 Mio zurückging. Organisch, also bereinigt um Währungs-, Portfolio und Rohstoffeffekte lag das Umsatzplus von Huber + Suhner allerdings bei 13%, wie das in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Unternehmen am Dienstag mitteilte. Allein die Umrechnung in Schweizer Franken drückte den Umsatz um 11%.
EBIT 5 Prozent tiefer
Der Betriebsgewinn EBIT reduzierte sich um 5% auf 53,6 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 13,2 von 14,1% im Vorjahr. Der Reingewinn fiel um 13,6% auf 39,0 Mio zurück. Zu beachten gilt im Vergleich mit dem Vorjahr, dass jenes das beste je erreichte operative Ergebnis hervorbrachte und dass es von Sondereffekten profitierte.
Über den Erwartungen
Huber+Suhner hat damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 392,1 Mio CHF, für den EBIT bei 44,5 Mio und für den Reingewinn bei 35,5 Mio.
EBIT-Marge bei 9,3 Prozent
Translations- und Transaktionseffekte hätten den EBIT um rund 14 Mio oder rund 25% verringert. Positiv beeinflusst wurde der EBIT von einem Einmalbetrag von 15,9 Mio aus dem Verkauf eines nicht mehr betriebsnotwendigen Arealteils in Pfäffikon. Bereinigt um diesen Effekt lag die EBIT-Marge bei 9,3% und damit noch immer innerhalb des Zielbandes von 9 bis 12%.
Segment Bahnen weiter gewachsen
Das grösste Marktsegment Bahnen sei im ersten Semester weiterhin gewachsen, obwohl sich in China wichtige Projekte zeitlich verzögert hätten. Im Segment Automotive habe sich der Umsatz wegen einer Portfoliobereinigung leicht verringert, die fortgeführten Geschäfte seien indes deutlich gewachsen. Insgesamt wuchs der Hauptmarkt Transport in Schweizer Franken um 6%.
Abkühlung im Solarenergiemarkt
Auf dem Solarenergiemarkt sei nach dem Boom der vergangenen Jahre eine gewisse Abkühlung zu verzeichnen. Im Marktsegment Energie sei der Vorjahreswert knapp übertroffen worden. Insgesamt steigerte der Hauptmarkt Industrie die Verkäufe um 4%, trotz der negativen Währungseinflüsse.
Ein gemischtes Bild ergab sich im Hauptmarkt Kommunikation, welcher insgesamt um 6% hinter der Vorjahresleistung zurückblieb.
Prognosen bestätigt
Für das Gesamtjahr 2011 hält das Unternehmen in etwa an den Prognosen vom vergangenen März fest. Weiterhin wird ein organisches Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich prognostiziert. Die EBIT-Marge dürfte gemäss der aktuellen Prognose ebenfalls im einstelligen Bereich ausfallen, allerdings um den Veräusserungseffekt des Areals in Pfäffikon bereinigt. Bei der Präsentation der Jahreszahlen im vergangenen März hiess es, man rechne mit einer EBIT-Marge im Bereich des Zielbandes von 9 bis 12%.
Solarenergie bleibt attraktiver Wachstumsmarkt
Die wichtigsten Marktsegmente würden sich weiterhin «in recht guter Verfassung» zeigen. Positiv entwickle sich der Bahnenmarkt und es sei zu erwarten, dass temporär in China unterbrochene Projekte nach und nach wieder aufgenommen würden. Die geringere Nachfrage im Solarmarkt werde so lange anhalten, bis die Kunden die teilweise hohen Lagerbestände wieder abgebaut hätten. Mittelfristig werde der Solarmarkt aber – nicht zuletzt wegen der jüngsten politischen Entscheide – ein attraktiver Wachstumsmarkt bleiben.
Grössere Investitionen im Bereich Kommunikation geplant
Im Hauptmarkt Kommunikation sei eine Reihe grösserer Investitionen in den LTE-Rollout sowie in die Aufrüstung bestehender Netze geplant, von denen man profitieren werde. Für die Fiberoptikanwendungen sei mit einem stärkeren zweiten Semester zu rechnen.
Wechselkurse als wichtigster Unsicherheitsfaktor
Der wichtigste Unsicherheitsfaktor bleibt in den kommenden Monaten die Entwicklung der Wechselkurse. Hier sei nicht zu erwarten, dass sich die Lage kurzfristig verbessern werde. Der nochmals stärkere Franken werde die operative EBIT-Marge weiter schmälern. (awp/mc/pg)