Urs Kaufmann, CEO Huber + Suhner.
Herisau – Huber + Suhner hat in den ersten neun Monaten 2011 einen Umsatzrückgang um 1% auf 594 Mio CHF verzeichnet. Negativ beeinflusst wurde der Umsatz von Währungs- und Portfolioeffekten, organisch belief sich das Wachstum auf 11%. Der Auftragseingang legte organisch um 2% auf 599 Mio zu, wie das in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Unternehmen mitteilte.
Damit hat Huber + Suhner die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 596 Mio CHF, für den Auftragseingang bei 612 Mio.
Kommunikation: Nachfrage auf «ansprechendem» Niveau
Die drei Hauptmärkte hätten eine sehr unterschiedliche Dynamik aufgewiesen. Im Hauptmarkt Kommunikation habe sich die Nachfrage auch im dritten Quartal auf einem ansprechenden Niveau befunden. Insgesamt sei der Umsatz in Schweizer Franken um 5% zurückgegangen, der Auftragseingang habe den Umsatz jedoch deutlich übertroffen und für den Bereich verfüge man über eine gute Projektpipeline.
Segment Bahnen weltweit in guter Verfassung
Der Hauptmarkt Transport zeigt sich das Segment Bahnen weltweit in guter Verfassung, mit Ausnahme von China, wo es im dritten Quartal auch zu Auftragsstornierungen gekommen ist. Im Automobilsegment liegen die fortgeführten Aktivitäten nach neun Monaten im Plus.
Allgemeine Schwäche des Solarsegments
Im Hauptmarkt Industrie wird geprägt von einer allgemeinen Schwäche des Solarsegments. Sowohl bei den Solarmodulen als auch bei den Installateuren sei die Nachfrage deutlich zurückgegangen. Ein Erholung für das Segment sei erst mittelfristig zu erwarten. Die übrigen Hightech-Segmente würden sich in etwa auf Vorjahresniveau bewegen.
Guidance präzisiert
Die Guidance für das Geschäftsjahr hat Huber+Suhner gegenüber den Aussagen von August etwas präzisiert. Vor dem Hintergrund des starken Frankens und der in einigen Anwendungen nachlassenden Marktdynamik sei für das vierte Quartal mit einem gegenüber Vorjahr tieferen Geschäftsvolumen zu rechnen. Der Jahresumsatz werde organische auch im Gesamtjahr zulegen, in Schweizer Franken jedoch um rund 5% zurückkommen. Für die EBIT-Marge sei ein Wert im Bereich von 8% zu erwarten, einschliesslich der Einmalerträge aus dem Verkauf eines Industrieareals im Bereich von 10%.
Im vergangenen August wurde ein organisches Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich prognostiziert und eine EBIT-Marge im einstelligen Bereich, dies bereinigt um den Veräusserungseffekt des Areals in Pfäffikon.
Massnahmen gegen Frankenstärke intensiviert
Ende Oktober teilte das Unternehmen mit, dass die Massnahmen gegen die Frankenstärke intensiviert würden. Dazu werden rund 80 Montagearbeitsplätze vom Schweizer Standort Herisau in die Produktionswerke in Polen und Tunesien verlegt. Mit diesem Schritt sollen die negativen Auswirkungen der Währungskrise abgefedert und die Wettbewerbsposition im Euroraum verbessert werden. Vor dem Hintergrund des starken Frankens sei es schwierig, eher handarbeitsintensive Montagetätigkeiten in der Schweiz aufrecht zu erhalten, hiess es. (awp/mc/pg)