Urs Kaufmann, CEO Huber+Suhner
Herisau – Der Industriekonzern Huber+Suhner bleibt in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 beim Umsatz und beim Auftragseingang klar hinter dem Vorjahr zurück. Weiterhin belasten vor allem der starke Schweizer Franken und eine schwache Entwicklung des Transportmarkts, wie das in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Unternehmen mitteilte. Sein Margenziel für das Gesamtjahr behält Huber+Suhner bei.
Der Netto-Umsatz in den ersten neun Monaten sank im Vergleich zum Vorjahr um 5% auf 534,5 Mio CHF. Organisch, also bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte sowie um die Schwankungen des Kupferpreises, betrug der Umsatzrückgang ebenfalls 5%. Der Auftragseingang liegt nach drei Quartalen mit 531,1 Mio CHF um 13% unter dem Vorjahresniveau.
Im dritten Quartal habe sich das Geschäftsvolumen «stabil auf dem Niveau des ersten Halbjahres» bewegt, heisst es in der Mitteilung. Weiterhin sehr positiv entwickelt habe sich der Geschäftsbereich Fiberoptik und insbesondere auch die im Vorjahr akquirierte Firma Cube Optics, betont das Unternehmen. Insgesamt erzielte das Unternehmen im dritten Quartal einen Umsatz von 178,4 Mio CHF (-8%), der Auftragseingang belief sich auf 174,8 Mio (-15%).
Umsatzanstieg im Bereich Fiberoptik
Für die gesamten neun Monate resultierte im Geschäftsbereich Fiberoptik ein klarer Umsatzanstieg (+14% auf 210,5 Mio CHF), der Auftragseingang blieb dagegen leicht unter dem Vorjahr (-2% auf 211,3 Mio). Das Wachstum sei dem weiteren Ausbau der Mobilfunknetze auf den LTE/4GStandard zu verdanken, wobei sich Indien und Nordamerika besonders positiv entwickelt hätten, so Huber+Suhner. Auch die Marktsegmente Rechenzentren und «Fiber to the Home» hätten ebenso zum Wachstum beigetragen.
Im Geschäftsbereich Hochfrequenz entwickelten sich sowohl Umsatz (-10% auf 157,4 Mio) wie auch der Auftragseingang (-20% auf 148,0 Mio) rückläufig. Das Unternehmen verweist dabei auf das gegenüber dem Vorjahr weiterhin verhaltene Geschäft mit europäischen und asiatischen Kommunikationsausrüstern. Die industriellen Hightech-Nischen zeigten gegenüber dem Vorjahr dagegen eine stabile Entwicklung.
Ein schleppender Bahnmarkt sowie Verzögerungen bei verschiedenen Grossprojekten belasteten die Niederfrequenz. Aufgrund des hohen Umsatzanteils in Europa habe das Unternehmen hier den Währungseinfluss überdurchschnittlich zu spüren bekommen, so Huber+Suhner. Eine solide Entwicklung hätten die Marktsegmente Automobil und Industrie gezeigt. Der Umsatzrückgang in dem Bereich ging um deutliche 17% auf 166,6 Mio zurück und auch der Auftragseingang (-19% auf 171,7 Mio CHF) war klar rückläufig.
Jahresumsatz von 700 Mio Franken erwartet
Mit den Neunmonats-Zahlen ist Huber+Suhner etwas unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 539,5 Mio CHF und für den Auftragseingang bei 541,1 Mio.
Für das Gesamtjahr 2015 rechnet das Unternehmen nun «aus heutiger Sicht» mit einem Umsatz von gut 700 Mio CHF gegenüber 749 Mio im Geschäftsjahr 2014. Die EBIT-Marge dürfte sich im zweiten Halbjahr verbessern, heisst es weiter. Im ersten Semester hatte diese noch bei 6,5% gelegen. Das Zielband für die EBIT-Marge von 6 bis 7,5% bestätigt Huber+Suhner entsprechend. (awp/mc/pg)