Herisau – Die Industriegruppe Huber+Suhner (H+S) hat in der ersten Jahreshälfte deutlich weniger Geld verdient. Auch dem Anbieter von Verbindungstechniklösungen machten die Folgen der Corona-Pandemie zu schaffen. Auf eine Guidance zum Gesamtjahr wird nach wie vor verzichtet.
Der Gewinn in der Periode von Januar bis Juni 2020 brach um 47 Prozent auf 19,9 Millionen Franken und das Betriebsergebnis (EBIT) um 48 Prozent auf 25,1 Millionen ein, wie H+S am Dienstag mitteilte. Die Zürcher Kantonalbank hatte im Vorfeld mit einem Gewinn von 17,5 Millionen und einem EBIT von 24,6 Millionen gerechnet.
Gewisse Angaben hatte H+S bereits Mitte Juli gemacht. Wie damals angekündigt fiel der Umsatz um 16 Prozent auf 376,7 Millionen Franken, womit die EBIT-Marge mit 6,7 Prozent im Rahmen der erwarteten Bandbreite von 6 bis 7 Prozent zu liegen kam. Der Auftragseingang sank derweil um 12 Prozent auf 396,7 Millionen.
Corona belastet
Eine Belastung stellten vor allem die von den Regierungen in den Absatzregionen getroffenen Massnahmen zur Eindämmung des Virus dar. Das habe dazu geführt, dass die meisten Standorte, Zuliefererbetriebe und Kunden von Schliessungen betroffen gewesen seien. Da die meisten Behörden Konnektivitätslösungen allerdings als systemrelevant beurteilt hätten, seien die verordneten Schliessungen in der Industrieproduktion von relativ kurzer Dauer gewesen.
Zudem habe man dank der Verlagerung der Produktion innerhalb des weltweiten Netzwerkes die Lieferfähigkeit während der ganzen Zeit hoch halten können, heisst es weiter. Vom Umsatzrückgang waren derweil alle drei Hauptmärkte Kommunikation (-19%), Transport (-15%) und Industrie (-13%) in etwa gleich stark betroffen. Zurückhaltung sei bei den Kunden etwa in der verbindlichen Vergabe von Neuaufträgen zu spüren gewesen.
Zur Bewältigung der ausserordentlichen Lage seien rasch Massnahmen zur Senkung der Kosten eingeleitet worden, heisst es weiter. So sei in den Ländern, in denen es möglich war, Kurzarbeit eingeführt worden. Zudem haben man dank Schutzmassnahmen die Anzahl positiv auf Covid-19 getesteter Mitarbeiter sehr tief halten können.
Weiter keine 2020-Guidance
Mit Blick auf das Gesamtjahr bleibt die Firma vage. Aufgrund der Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie wird weiterhin auf eine Guidance zum Gesamtjahr verzichtet. Vorausgesetzt, dass es in wichtigen Absatzregionen zu keinen erneuten Lockdowns komme, rechnet H+S in der zweiten Jahreshälfte mit einem Umsatz auf dem Niveau des ersten Halbjahres. Die EBIT-Marge soll ebenfalls auf dem erreichten Niveau gehalten werden. (awp/mc/ps)
Huber+Suhner
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