Herisau – Huber+Suhner hat in den ersten neun Monaten 2024 den Umsatz knapp gehalten, aber deutlich mehr Aufträge erhalten als in derselben Periode des Vorjahres. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr wurden bestätigt.
Der Umsatz ging im Zeitraum von Januar bis September minim um 0,2 Prozent auf 665,2 Millionen Franken zurück, wie der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekte ergab sich ein Plus von 1,9 Prozent. Im dritten Quartal hat das Unternehmen damit deutlich aufgeholt, denn nach sechs Monaten resultierte noch ein Umsatzminus von beinahe 10 Prozent.
Auftragseingang steigt zweistellig
Der Auftragseingang zog derweil um 11,5 Prozent auf 712,8 Millionen Franken deutlich an. Dabei stützen vor allem die Segmente Kommunikation und Industrie. Die Schätzungen von Analysten wurden damit beim Auftragseingang dennoch verpasst, beim Umsatz hingegen klar übertroffen. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 639,7 Millionen und für den Auftragseingang bei 729,0 Millionen Franken. Entsprechend bezeichnete die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar das Trading Statement als «gemischt».
Die einzelnen Segmente entwickelten sich unterschiedlich. Das grösste Marktsegment Kommunikation hat sich im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich erholt. Der starke Auftragseingang (+35,9%) in den ersten neun Monaten war vor allem durch ein Grossprojekt zum Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur in Asien sowie von der Wachstumsinitiative im Bereich Rechenzentren gestützt, dies dank Investitionen in die Künstliche Intelligenz (KI). Dies wirkte sich auch positiv auf den Umsatz (+14,1%) aus.
Das breite Marktsegment Industrie verzeichnete in allen Teilsegmenten, besonders aber im strategisch wichtigen Bereich Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik, höhere Auftragseingänge (insgesamt +13,1%). Der Umsatz (-7,8%) lag dennoch unter Vorjahr, der Rückstand hat sich allerdings im Vergleich zum Stand Ende Juni halbiert.
Im kleinsten Segment Transport lagen der Auftragseingang um 12 Prozent und der Umsatz um 7 Prozent unter dem Vorjahr. Insgesamt habe das Segment nicht an die Dynamik des Vorjahres anknüpfen können, heisst es dazu. Im Teilsegment Bahnen etwa seien die Aufträge leicht zurückgegangen, während der Umsatz in vergleichbarem Masse zulegt habe. Weiterhin positiv habe sich indes die Nachfrage in der Wachstumsinitiative Kommunikationslösungen im Schienenverkehrt entwickelt. Schlecht lief es hingen im Teilbereich Automotive, sowohl bei der Nachfrage nach kommerziellen Nutzfahrzeugen als auch im Geschäft mit Fahrassistenzsystemen.
Ausblick bestätigt
Der bisherige Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 wurde bestätigt. So wird für 2024 ein organisches Umsatzwachstum sowie eine EBIT-Marge in der unteren Hälfte des Zielbandes von 9 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt.
In Marktkreisen kam nach einer Bestätigung vor rund einem Monat die erneute Bekräftigung nicht überraschend. Entsprechend dürften auch die Konsensschätzungen kaum Revisionsbedarf haben.
Während die Bank Vontobel für 2025 eine Fortsetzung der Erholung in hochmargigen Industriesegmenten erwartet, zeichnet sich für die ZKB aufgrund fehlender Dynamik im Bestellungseingang auch 2025 als Übergangsjahr ab. Die Aktie zeigt sich in der Startphase mit einem Minus von aktuell 0,5 Prozent wenig bewegt. (awp/mc/ps)