(Copyright: Huber+Suhner)
Herisau – Die in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2014 sowohl den Betriebsgewinn als auch das Nettoergebnis deutlich gesteigert. Daran sollen die Aktionäre über eine um 75% höhere Dividende von 1,40 CHF profitieren. Die Märkte befänden sich in guter Verfassung, das Unternehmen rechnet jedoch mit signifikanten Währungseinflüssen.
Der Umsatz stieg um 4% auf 748,5 Mio CHF. Organisch, das heisst in Lokalwährung und ohne den Einfluss des Kupferpreises und mit neutralisiertem Portfolioeffekt, lag das Plus bei 4,9%. Der Auftragseingang erhöhte sich überproportional um 12% auf 768,1 Mio. Das Betriebsgewinn auf Stufe EBIT stieg um 34% auf 69,0 Mio, die entsprechende Marge verbesserte sich auf 9,2% nach 7,2% im Vorjahr. Der Reingewinn schliesslich wuchs um 82% auf 59,2 Mio, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Mit dem Ergebnis hat Huber+Suhner die Erwartungen der Analysten beim EBIT erreicht, beim Reingewinn jedoch übertroffen. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 69,4 Mio CHF und für den Reingewinn bei 54,9 Mio.
Dividende erhöht
Die Dividende soll auf 1,40 CHF steigen, nachdem im Vorjahr 0,80 CHF ausbezahlt wurden. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 46% vom Nettoergebnis. Das Unternehmen strebt ein Zielband bei der Quote von 40 bis 50% an.
Fortschritte in allen Geschäftsbereichen
Der ertragsstärkste Geschäftsbereich Hochfrequenz steigerte den Umsatz um 7,8% auf 235,0 Mio CHF und den Betriebsgewinn um 19% auf 33 Mio. Damit erreichte die Marge 14,0% nach 12,7% im Vorjahr. Hier werden Erfolge im Mobilfunk als auch der markante Zuwachs im Bahnmarkt als wichtigste Faktoren genannt. Das Marktsegment Raumfahrt und Wehrtechnik sei von Budgetkürzungen in den USA betroffen gewesen.
Der Umsatz in der Fiberoptik wuchs um rund 11% auf 249,9 Mio CHF, während das Betriebsergebnis um 4,9% auf 26,6 Mio zurückging. Die Marge sank entsprechend auf 10,6 von 12,4%. Positiv habe die geografischen Diversifizierung der sehr erfolgreichen Anwendung Fiber to the Antenna (FTTA) gewirkt, schreibt Huber+Suhner. Die Book-to-Bill-Rate erreichte 1,08, was auf weiter positive Dynamik schliessen lasse. Im Oktober wurde das deutsche Unternehmen Cube Optics übernommen und die Integration komme planmässig voran.
Niederfrequenz schliesslich musst einen Umsatzrückgang von 4,3% auf 263,6 Mio CHF hinnehmen und auch der Auftragseingang sank um 8,8%. Gesteigert werden konnte jedoch die Profitabilität. Der EBIT erreichte 12,2 Mio nach 0,5 Mio im Vorjahr, die Marge wuchs auf 4,6%. Im Transportmarkt hätten sich die Bereiche Bahnen und Automobil auf dem hohen Vorjahres-Niveau gehalten. Als Grund für den Umsatzrückgang wird im Industriesegment ein Basiseffekt im rückläufigen Solarmarkt genannt.
Märkte in guter Verfassung
Das Management erwartet für das laufende Jahr vor Währungs-, Kupfer und Portfolioeinflüssen einen Umsatz etwa auf Vorjahresniveau. Zudem wird mit einer EBIT-Marge vor allfälligen Einmalkosten von 6,0 bis 7,5% gerechnet, womit das mittelfristige Zielband des Unternehmens von 6 bis 9% erreicht würde.
Signifikante Auswirkungen durch Frankenstärke
Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe die Ausgangslage jedoch deutlich verändert. Beim Umsatz-Translationseffekt durch den starken Franken rechnet das Unternehmen mit einem Effekt von -8%, bei der EBIT-Marge von -2,5 bis -3,0%. Hinzu kämen Einmaleffekte im Finanzergebnis von -17 Mio CHF, heisst es weiter. In dem Szenario wird ein Euro-Kurs von 1,05 CHF und ein US-Dollar-Kurs von 0,93 angenommen.
Das Unternehmen habe die Franken-Kostenbasis in den vergangenen Jahren auf 35% von 50% reduziert und das internationale Produktionsnetzwerk ausgebaut. Trotz der besseren Ausgangslage verglichen mit 2011 seien die Auswirkungen auf die Profitabilität auch dieses Mal signifikant, so das Unternehmen.
Huber+Suhner hat bereits eine Anhebung der Arbeitszeit und eine Gehalts- und Vergütungskürzung für Kader, Management und Verwaltungsrat angekündigt. In den kommenden Monaten sollen mit aller Sorgfalt strukturelle Massnahmen geprüft werden. Deren Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung seien jedoch noch nicht abschätzbar. (awp/mc/pg)