Huber+Suhner 2015 mit weniger Gewinn und Dividende
Urs Kaufmann, CEO Huber+Suhner.
Herisau – Die in der elektrischen und optischen Verbindungstechnik tätige Huber+Suhner hat im Geschäftsjahr 2015 mit den zwei Schweizer Standorten in Herisau und Pfäffikon arg unter dem starken Franken gelitten. Während das Minus von Umsatz und Auftragseingang im einstelligen Prozentbereich gehalten wurde, brachen das operative Ergebnis um knapp einen Viertel und der Reingewinn um mehr als die Hälfte ein. Entsprechend müssen sich die Aktionäre mit weniger Dividende zufrieden geben, bei einer allerdings markant höheren Ausschüttungsquote. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen vergleichsweise zuversichtlich.
Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahr um 5,6% auf 706 Mio CHF zurück, in Lokalwährung lag das Minus bei 2%. Der Auftragseingang sank derweil um 8,5% auf 703 Mio. Das Geschäftsjahr sei stark geprägt gewesen von der Aufwertung des Frankens: Die Währungseinflüsse hätten den Konzerngewinn markant geschmälert, hiess es an der Bilanzmedienkonferenz. Die Massnahmen zur Abfederung der negativen Währungseffekte würden aber Wirkung zeigen.
Hohe Ausschüttungsquote
Der EBIT reduzierte sich um gut 24% auf 52,3 Mio CHF und die entsprechende Marge um 180 Basispunkte auf 7,4%. Der Währungs- und Kupferpreis-Einfluss auf Stufe EBIT lag bei -14%. Der Reingewinn hat sich auf 24,7 Mio gar mehr als halbiert. Die Dividende soll dennoch nur auf 1,00 CHF je Aktie gekürzt werden, nach 1,40 CHF im Vorjahr, entsprechend einer Ausschüttungsquote von 79%.
«Die hohe Ausschüttungsquote von 79% ist ein Zeichen unserer Zuversicht», sagte dazu CEO Urs Kaufmann vor den Medien. Er betonte gleichzeitig, dass dies nicht eine Abkehr von der ertragsorientierten Ausschüttungspolitik sei. Weiterhin werde eine Ausschüttungsquote von 40 bis 50% angestrebt. Das Neue an der im vergangenen Februar kommunizierten leichten Abänderung der Ausschüttungspolitik ist, dass mindestens eine Dividende von 1 CHF ausgeschüttet werden soll.
Mit dem Geschäftsjahr 2015 zeigte sich Kaufmann angesichts des konjunkturellen Gegenwinds zufrieden. Die Währungsverwerfungen seien mit einer Kombination aus kurz- und langfristigen Massnahmen gut gemeistert worden. Zuversichtlich stimmte ihn auch der Umstand, dass die EBIT-Marge im zweiten Semester gegenüber dem ersten verbessert werden konnte sowie der hohe freie operative Cashflow.
Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen vergleichsweise optimistisch. Für 2016 sei wieder mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad zu rechnen, so Kaufmann. Als positives Signal sieht er den Auftragseingang zu Beginn des Jahres, welcher den Vorjahreswert leicht übertroffen hat.
Niederfrequenz mit Steigerungspotential
Mit Blick auf die Margen der drei Divisionen fügte der CEO an, dass er davon ausgehe, dass diese in den Bereichen Fiberoptik und Hochfrequenz im zweistelligen Bereich gehalten werden können. Der dritte Bereich Niederfrequenz wurde besonders von den Währungsverwerfungen und zusätzlich durch die tiefen Kupferpreise getroffen und erreichte 2015 lediglich noch eine EBIT-Marge von 1,1%. Kaufmann sieht hier Verbesserungspotential, will sich aber nicht festlegen, auf welches Niveau die Marge im laufenden Jahr gesteigert werden könne. Mittel- bis langfristig sieht er eine EBIT-Marge von 6 bis 8% im Bereich des Möglichen.
Für die Marge des Gesamtkonzerns wurde am Morgen eine Verbesserung in die obere Hälfte des Zielbandes von 6 bis 9% in Aussicht gestellt, also auf 7,5 bis 9%.
Insgesamt sieht Kaufmann in Bezug auf das Geschäftsjahr 2016 verhaltene Signale aus der Weltwirtschaft mit wenig Impulsen in den Hauptmärkten Transport und Industrie. Das Geschäftsvolumen habe sich indes stabilisiert und der Kommunikationsmarkt befinde sich in guter Verfassung.
An der Börse legen die Aktien am Dienstag bis am Nachmittag 2,1% zu. Gelobt wurde insbesondere der zuversichtliche Ausblick. (awp/mc/upd/ps)