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Steinach – Die Hügli-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 aufgrund eines schwachen dritten Quartals einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Da das letzte Jahresviertel aber bereits wieder besser war, geht der Nahrungsmittel-Hersteller von einem Einmaleffekt aus. Für das laufende Jahr zeigt er sich denn auch wieder optimistischer und erwartet ein deutliches Umsatz- und EBIT-Plus.
Der Umsatz sank in der Berichtsperiode 2012 um 2,2% auf 324,8 Mio CHF, in Lokalwährungen waren es -0,6%. Der Währungseffekt von insgesamt 1,6% war vor allem auf den schwachen Euro (-2,2%) zurückzuführen, wie Hügli mitteilte. Man habe sich bereits im ersten Halbjahr mit einer Verlangsamung konfrontiert gesehen, was dann in einem unerwartet schlechten und massiv unter Vorjahr liegenden dritten Quartal gemündet habe. Da das vierte Quartal aber wieder positive Zuwachsraten gezeigt hat, betrachtet Hügli diese «Delle im Spätsommer» als Einmaleffekt.
EBIT-Marge leicht unterhalb des erwarteten Zielbands von 7 %
Aufgrund der schwachen Umsatzentwicklung, verbunden mit einer zum Vorjahr tieferen Bruttomarge im ersten Halbjahr als Folge von gestiegenen Rohstoffkosten, rechnet Hügli für das Jahr mit einer EBIT-Marge leicht unterhalb des bisher erwarteten Zielbands von 7% bis 8% (VJ 8,6%). Der Konzern hatte bereits im November eine Gewinnwarnung veröffentlicht, so dass die heute veröffentlichten Zahlen nicht gross überraschend sind.
Unterschiedliche Entwicklung bei den Divisionen
Negativ verlief das Jahr den Angaben zufolge für die Division Food Industry (-9,2% in Lokalwährungen). Einige grosse Kunden hätten aufgrund eigener Absatzprobleme die Bestellmengen deutlich reduziert. Ebenso verlor die Division Consumer Brands (-2,0%), belastet durch den schrumpfenden Reformhausmarkt. Die in acht Ländern tätige und grösste Division Food Service erlitt insgesamt einen Umsatzrückgang von 2,8%. Besonders belastend gewesen sei dabei der Einbruch von rund einem Drittel in Italien aufgrund der Reorganisation der Vertriebsstruktur. Ebenso gebremst habe das schwierige Umfeld in Osteuropa.
Die Umsätze mit dem Lebensmitteleinzelhandel in der Division Private Label stiegen dagegen um 4,1%, getragen vor allem von den Verkaufsorganisationen in Deutschland und Grossbritannien. Noch besser (+8,0%) entwickelte sich der Umsatz mit Produkten für Markenunternehmen in der Division Brand Solutions.
Stärkste Umsatzentwicklung erneut in Grossbritannien
Bei den Regionen legte Deutschland als grösstes Ländersegment in Lokalwährungen leicht (+1,0%) zu. Dies reflektiere das weiterhin anspruchsvolle wirtschaftliche Umfeld sowie eine generelle Abkühlung, heisst es dazu. Wie schon im Vorjahr sei die stärkste Umsatzentwicklung in Grossbritannien gelungen, wo der Ausbau weiter gut vorankomme. Osteuropa erlitt hingegen einen starken Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr durch den Wegfall von grösseren Privat Label Aufträgen, vor allem in Tschechien.
Zuversicht für 2013
Für das Geschäftsjahr 2013 gibt sich Hügli zuversichtlich, den Umsatz wieder moderat organisch steigern sowie die Ertragskraft erhöhen zu können. Verbunden mit den Anfang 2013 übernommenen Vertriebsaktivitäten der Vogeley-Gruppe, welche den Food-Service-Umsatz in Deutschland um über 24 Mio CHF steigern werden, rechne man mit einem Umsatzwachstum von insgesamt rund +10%, heisst es. Da zudem der Bruttomargenverlust im zweiten Halbjahr 2012 dank der Rohstoffkosten-Entwicklung einen Boden gefunden habe, sollte das Betriebsergebnis (EBIT) mehr als diese 10% zulegen. Hügli erwähnt ausserdem Prozessoptimierungen und Kostenmanagement, welche ebenfalls dazu beitragen sollen.
Die detaillierten Resultate 2012 (inkl. Umsätze Q1 2013) werden am 17. April veröffentlicht. (awp/mc/pg)