Hügli: Umsatz sinkt wegen Franken und Devestitionen

Jean Villot

Jean Villot, Verwaltungsratspräsident der Hügli AG.

Steinach – Die Hügli-Gruppe hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2011 einen Umsatzrückgang um gut 13% auf 170,1 Mio CHF erlitten; in Lokalwährungen wurde dagegen ein minimales Wachstum erzielt. Nach einem schlechten Start ins Jahr 2011 (Q1 -2,6%) sei dieses durch die anziehende Dynamik im zweiten Quartal (+3,3%) generiert worden, teilte der Nahrungsmittelhersteller mit.

Für das erste Halbjahr 2011 ergibt dies insgesamt ein organisches Umsatzwachstum von +0,1%, das Absatzvolumen ging aber um 0,8% zurück. Der starke Franken verursachte laut Mitteilung einen Umrechnungsverlust in die Berichtswährung von 9,0%, zudem resultieren -4,3% aus dem Wegfall der im Vorjahr verkauften Geschäftsaktivitäten. Das Betriebsergebnis sei ferner durch die gestiegenen Rohstoffpreise sowie den starken Franken belastet worden, was sich in einem um 20% tieferen EBIT von 16,6 Mio CHF ausdrücke. Die EBIT-Marge von 9,8% bezeichnet Hügli als «gut», obwohl das Rekordniveau im ersten Halbjahr des Vorjahres von 10,6% nicht gehalten werden konnte.

Rückläufiger Konzerngewinn
Der Konzerngewinn sank um gut 27% auf 11,2 Mio CHF, im Wesentlichen durch die Umrechnungsverluste auf in ausländischen Gesellschaften erzielten Gewinnen sowie durch den im Vorjahr realisierten ausserordentlichen Veräusserungsgewinn der verkauften Produktlinie von 2,1 Mio CHF, wie es heisst.

Ausblick «verhältnismässig stabil»
Die Aussichten im zweiten Halbjahr 2011 werden operativ und in Lokalwährungen als «verhältnismässig stabil» beurteilt, der noch stärkere negative Währungseinfluss werde jedoch weiter belasten. Für das gesamte Jahr 2011 geht Hügli von einer organischen Umsatzsteigerung in der Grössenordnung von +2% aus. Der negative Währungseffekt sei aufgrund der aktuellen Währungssituation sehr schwierig abzuschätzen, er könnte im Bereich -10% bis -13% liegen. Der durch die Devestition der Produktlinie wegfallende Umsatz von 12 Mio CHF entspreche zudem einer Umsatzreduktion von etwa 3%.

Leicht tiefere Bruttomarge erwartet
Aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise und der erst mit Verzögerung wirkenden Preiserhöhungen rechne man für das zweite Halbjahr ausserdem mit einer leicht tieferen Bruttomarge, heisst es. Die Erwartungen seien durch den hohen Schweizer Franken belastet und lägen in Bezug auf den Umsatz 2011 im Bereich von 320 Mio CHF und für den EBIT in der Höhe von ca. 31 Mio CHF oder rund 9,5% des Umsatzes. Im April anlässlich der Bilanzmedienkonferenz 2010 hatte Hügli noch mit einem Umsatz für 2011 von rund 360 Mio CHF gerechnet.

Strategische Zielsetzung bestätigt
An der strategischen Zielsetzung, langfristig ein organisches Umsatzwachstum von über 5% bei überproportional steigenden Erträgen zu erwirtschaften, wird aber festgehalten. Auch würden laufend Marktopportunitäten geprüft mit dem Ziel, die Rentabilität der Infrastruktur zu erhöhen. (awp/mc/pg)

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