Hupac verzeichnet deutlichen Rückgang des Transportvolumens
Chiasso – Der Kombi-Verkehrsanbieter Hupac hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang bei den Strassensendungen verzeichnet. Verursacht wurde dieser durch einen konjunkturbedingten Einbruch der Transportnachfrage in Europa sowie durch Kapazitätsengpässe im Gotthard-Basistunnel.
Im letzten Jahr hat die Hupac Gruppe rund 975’000 Strassensendungen im kombinierten Verkehr Strasse/Schiene und im Seehafenhinterlandverkehr befördert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von etwa 130’000 Sendungen oder 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Kernbereich des alpenquerenden Verkehrs durch die Schweiz verzeichnete einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 7,6 Prozent auf 540’000 Strassensendungen.
Die negative Entwicklung ist laut Mitteilung vor allem die Folge eines Einbruchs der Transportnachfrage in Europa. Der rezessive Trend habe bereits im Herbst 2022 im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg und der Energiekrise eingesetzt. Hinzu kam der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel im August 2023. Die Reparaturarbeiten schränken die Kapazität noch bis im September 2024 ein.
Es droht Rückverlagerung auf die Strasse
Dem kombinierten Verkehr drohen laut Hupac auch noch von anderer Seite Probleme. «Seit mehreren Jahren erleben wir eine Negativspirale aus mangelnder Verfügbarkeit des Schienennetzes wegen Störungen und Bauarbeiten bei gleichzeitig steigenden Kosten», wird Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi zitiert. Die Pünktlichkeit der Züge auf der Nord-Süd-Achse durch die Schweiz sei auf 50 Prozent gesunken.
Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, drohe eine Rückverlagerung des Güterverkehrs auf die Strasse. Es brauche verkehrspolitische Massnahmen, um dies zu verhindern. (awp/mc/ps)