Idee einer Einheitskrankenkasse gewinnt laut Umfrage an Zustimmung

Krankenkasse

Mit Efas (Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär) werden alle Gesundheitsleistungen einheitlich finanziert. (Foto: Adobe Stock)

Bern – Fast 80 Prozent der Befragten in der Deutsch- und Westschweiz haben sich in einer repräsentativen Umfrage von Watson für eine Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Mehr als drei Viertel wollen zudem am Krankenkassen-Obligatorium festhalten.

Die Umfrage wurde von Demoscope zwischen dem 29. August und dem 1. September durchgeführt. 9178 Personen nahmen daran teil, wie das Internetportal Watson am Mittwoch mitteilte. Unter der Annahme einer Zufallsstichprobe betrage der maximale Fehlerbereich für Prozentangaben 1,0 Prozent.

Deutliches Nein vor knapp zehn Jahren
2014 erteilte die Stimmbevölkerung einer Einheitskrankenkasse an der Urne eine deutliche Abfuhr. Damals sprachen sich 62 Prozent dagegen aus. Laut der Watson-Umfrage sind derzeit 79 Prozent der Bevölkerung für die Einführung einer Einheitskrankenkasse, bei der alle gleich grundversichert wären.

Deutliche Zustimmung für Obligatorium
Auf die Frage, ob das aktuelle Krankenkassensystem reformiert werden müsse, antworteten 88 Prozent der Befragten mit Ja oder eher Ja. 77 Prozent wollen am Obligatorium uneingeschränkt oder eher festhalten. Für nur 22 Prozent kommt eine Abschaffung infrage.

Das Obligatorium erhält dabei Unterstützung aus allen politischen Lagern. Sogar der SVP nahestehende Umfrage-Teilnehmende und FDP-Wählende wollen daran mehrheitlich festhalten.

Mehrheit für Einkommens-abhängige Prämien
Eine deutliche Mehrheit der Befragten findet, die Krankenkassen-Prämien sollten vom Einkommen abhängig sein. 63 Prozent beantworteten die entsprechende Frage mit Ja oder eher Ja.

Populär ist auch eine Kostendeckelung der Prämien, wie sie die SP-Prämien-Entlastungs-Initiative fordert. Auch Anhängerinnen und Anhänger der FDP sind zu 50 Prozent eher dafür. Bei den SVP-Wählerinnen und -Wählern unterstützen sogar 59 Prozent die Deckelung eher. Bei den restlichen Parteien ist die Unterstützung noch grösser. (awp/mc/pg)

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