Allschwil – Das Biotech-Unternehmen Idorsia hat im ersten Halbjahr wie erwartet weiterhin Verlust geschrieben. Da allerdings auch noch kein eigenes Produkt auf dem Markt ist, hatten Analysten dies erwartet und legen den Fokus entsprechend auf die Pipeline sowie die Barmittel- und die Ausgabenentwicklung.
Gemäss dem Rechnungslegungsstandard US-GAAP lag der Betriebsverlust im ersten Halbjahr bei 178 Millionen Franken nach einem Minus von 239 Millionen im Vorjahr. Der Reinverlust reduzierte sich gleichzeitig auf 189 Millionen von 232 Millionen. Nach Non-GAAP lag der Verlust unterm Strich bei 138 Millionen (VJ -222 Millionen), wie Idorsia am Donnerstag mitteilte.
Der Aufwand für die ersten sechs Monate lag nach US-GAAP bei 236 Millionen, nach Non-GAAP lag er bei bei 193 Millionen. Im Vorjahreszeitraum hatte er bei 252 Millionen, bzw. 234 Millionen nach Non-GAAP gelegen. Allein 197 Millionen Franken des US-GAAP-Aufwands sind auf Forschung und Entwicklung zurückzuführen. Durch Covid-19 fiel die Patientenrekrutierung niedriger aus, was zu tieferen Kosten führte.
Mit den Zahlen hat Idorsia die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens hatte mit einem Betriebsverlust nach US-GAAP von 218,8 Millionen Franken gerechnet, der entsprechende Aufwand wurde auf 241,9 Millionen geschätzt. Beim Reinverlust hatten die Experten 231,9 Millionen erwartet.
Liquidität gestiegen
Dank der Ausgabe von 11 Millionen neuen Aktien sei die Liquiditätslücke verringert worden, heisst es weiter. Per Ende des ersten Halbjahres belief sich die Liquidität von Idorsia auf 908 Millionen Franken. Ende des ersten Quartals hatte das Unternehmen noch über eine Summe von 632 Millionen Franken verfügt.
Insgesamt schreite die Geschäftsentwicklung von Idorsia weiter rasch voran, wird CEO Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert. «Dies ist in Anbetracht der Covid-bedingten Umstände eine bemerkenswerte Leistung», so der Firmenchef. Keine der Phase-III-Studien habe gestoppt werden müssen.
Idorsia konkretisiert zudem den Ausblick auf den erwarteten Betriebsaufwand 2020. Neu soll der US-GAAP Betriebsaufwand bei etwa 530 Millionen Franken liegen. Zuvor war das Unternehmen von «unter 540 Millionen» ausgegangen.
Pipeline läuft
Anfang Juli gab es positive Nachrichten zum Schlafmittel Daridorexant. Die detaillierten Resultate der Studie sollen demnächst bekannt gegeben werden. Die Einreichung des Zulassungsantrags bei der FDA sei weiterhin für Ende des Jahres geplant.
Derweil sei die Patientenrekrutierung für zwei Registrierungsstudien für Clazosentan in Japan im ersten Halbjahr abgeschlossen worden. Durch Covid-19 werde zwar eine leichte Verzögerung bei der Datenerhebung erwartet, die Ergebnisse dürften aber dennoch vor Jahresende vorliegen.(awp/mc/pg)
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