Bern / Genf – Frauen sind in Verwaltungsräten der grössten börsenkotierten Unternehmen noch immer deutlich in der Minderheit. Auch bei den Wahlen an der Generalversammlung erhöht sich der Frauenanteil jeweils nicht unbedingt. 2017 waren insgesamt 21% der zur Wahl stehenden Verwaltungsratsmitglieder weiblich.
Bei den zur Neuwahl vorgeschlagenen Personen in die Verwaltungsräte der Unternehmen des Leitindexes SMI waren es 23% nach 31% 2016, wie die Aktionärsvereinigung Actares ausgerechnet hat.
Das sei zwar etwas mehr als die gesamthaft zur Wahl stehenden Frauen, aber per Saldo führe das nicht unbedingt zu einem höheren Frauenanteil, schreibt Actares in einer Mitteilung vom Dienstag. In manchen Fällen würden Frauen durch Frauen ersetzt oder die Anzahl Männer im Gremium nehme ebenfalls zu.
Roche mit gutem Beispiel voran
Einzig das Pharmaunternehmen Roche zeige einen Willen zur Feminisierung seines Verwaltungsrats: Für die drei Sitze, die es 2016 und 2017 neu zu besetzen galt, standen nur Frauen zur Wahl.
Insgesamt wiesen derzeit nur fünf Verwaltungsräte von SMI-Unternehmen einen Frauenanteil von mindestens 30% sowie eine Anzahl von drei oder mehr Frauen auf. Actares fordert, dass 2018 auch die übrigen SMI-Unternehmen nachziehen. Damit diese bis Ende des nächsten Jahres die Vorgaben erfüllen würden, müssten in der nächsten Generalversammlungssaison 20 neue Verwaltungsrätinnen gewählt werden. (awp/mc/ps)