Immer weniger Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz
Neuenburg – In der Schweiz hat sich die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe im vergangen Jahr weiter verringert. Sie belief sich noch auf 56’575 oder 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die landwirtschaftliche Nutzfläche blieb mit über 1 Million Hektaren trotzdem unverändert, wie aus neusten Erhebungen des Bundesamts für Statistik hervorgeht. Gleichzeitig erreichte die biologisch bewirtschaftete Nutzfläche die Marke von 120’000 Hektaren.
In den 56’575 Landwirtschaftsbetrieben wurden über 162’000 Beschäftigte registriert, wovon 55 Prozent Teilzeit arbeiteten. Die Beschäftigtenzahl sank um 1,2 Prozent.
Konzentration von Ackerland und Tierhaltung auf immer weniger Betriebe
Diese Entwicklungen bestätigen den langfristigen Trend hin zu einer Konzentration von Ackerland auf immer weniger Betriebe. Daraus ergibt sich ein Anstieg der durchschnittlich pro Landwirtschaftsbetrieb bewirtschafteten Fläche von 18,3 ha im Jahr 2011 auf 18,6 ha im Jahr 2012. Dieselbe Tendenz ist auch bei der Tierhaltung zu beobachten, wo die durchschnittliche Bestandesgrösse im Allgemeinen zugenommen hat: Schweine- (+4,9%), Rinder- (+1,3%), Ziegen- (+3,3%) und Schafzucht (+1,2%).
Die Milchproduktion, der wichtigste Produktionszweig der Schweizer Landwirtschaft, ist von diesen strukturellen Veränderungen in besonderem Masse betroffen. Die Zahl der Betriebe mit Milchkühen ging 2012 weiter zurück (-2,2%). Im Gegensatz dazu wurden die Betriebe, die keine Milch liefern und in erster Linie Mutterkühe halten, immer zahlreicher (+7,1%).
Bio-Betriebe holen auf
Die biologische Landwirtschaft setzte ihren im Jahr 2011 begonnenen Aufwärtstrend auch 2012 fort: Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe legte um 2,4 Prozent zu und erreichte rund 5900 Einheiten. Die Bio-Betriebe umfassen eine Landwirtschaftsfläche von insgesamt 121’788 ha (davon 80% Naturwiese). Diese Fläche entspricht einem neuen Höchstwert für die biologische Landwirtschaft und macht 12 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche im Jahr 2012 aus.
In der Schweiz werden auch bestimmte Tiere sehr häufig nach Bio-Richtlinien gehalten: Im Jahr 2012 wurden knapp ein Viertel des Ziegen- (24%) und ein Fünftel des Schafbestandes (21%) in Bio-Betrieben gehalten. Besonders verbreitet war die biologische Landwirtschaft zudem bei der Produktion von Heilpflanzen (55% der Schweizer Erzeugnisse) und im Feldgemüsebau (15%). In der Weizenproduktion machte sie hingegen nur einen geringen Anteil aus (4%). (BFS/mc/pg)