Orascom schreibt Verlust von 157,8 Mio Franken

Orascom schreibt Verlust von 157,8 Mio Franken
Samih Sawiris, VRP Orascom (Foto: Orascom DH)

Orascom-CEO und VRP Samih Sawiris. (Foto: Orascom)

Altdorf – Der Immobilienentwickler Orascom schreibt für das Geschäftsjahr 2013 wie angekündigt tiefrote Zahlen. Aufgrund der angespannten Lage in Ägypten waren die Umsätze sowohl bei den Hotels auch im Bereich Immobilien und Bau rückläufig. Die Bemühungen zur Kostensenkung und Bilanzstärkung werden fortgesetzt.

Der Umsatz sank 2013 gegenüber dem Vorjahr um gut 18% auf 221,4 Mio CHF. Der Bruttogewinn ging gar um 72% auf noch 6,5 Mio zurück, die entsprechende Marge liegt damit 5,7 Prozentpunkte tiefer bei noch 2,9%. Der adjustierte EBITDA betrug -4,5 Mio nach 9 Mio im Vorjahr, teilt die Gruppe des ägyptischen Investors Samih Sawiris am Dienstag mit. Der Verlust schliesslich fiel mit 157,8 Mio um gut 60 Mio CHF höher aus als im Vorjahr.

Bereits Mitte März hatte Orascom in einer Gewinnwarnung einen Umsatzrückgang von 18% bis 20% und einen Reinverlust von 145 bis 160 Mio CHF angekündigt.

Schwächere Hotel-Auslastung
Die Hotels waren 2013 mit 51% schwächer ausgelastet als noch im Vorjahr mit 59%. Der Umsatz ging in diesem Segment um knapp 15% auf 125,8 Mio CHF zurück, bei einem um 40% tieferen bereinigten EBITDA von 25,7 Mio. Dabei hätten sich vor allem die Reisebeschränkungen für Ägypten im zweiten Halbjahr negativ ausgewirkt, so die Meldung. Positiv hebt Orascom dagegen die Entwicklung in den Vereinigten Arabischen Emirate und Oman hervor. Auch in Jordanien sei eine deutliche Erholung zu beobachten.

Einheiten für 73 Mio Franken verkauft
Im Segment Immobilien und Bau ging der Umsatz um 35% auf 49,8 Mio zurück, auf Stufe EBITDA resultierte ein Gewinn von 3,1 Mio nach 9,5 Mio im Vorjahr. In der Berichtsperiode wurden ohne Andermatt 580 Einheiten zu 73 Mio verkauft, verglichen mit 704 Einheiten zu 62 Mio im Vorjahr. Der Anstieg der Immobilienverkäufe sei auf die starke Entwicklung in El Gouna sowie auf einen «soliden Beitrag» aus dem Projekt in Montenegro zurückzuführen.

Tiefere Nettoverschuldung
Die Nettoverschuldung von Orascom sank durch die Dekonsolidierung der Andermatt Swiss Alps (ASA) im zweiten Quartal 2013 per Ende Jahr um 20,6% auf 398,9 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote stieg dabei auf 47% von 45,5% an. Vom Anfang 2013 gestarteten Monetarisierungsprogramm seien 62,5 Mio CHF gelöst worden. Zudem stehe die Gesellschaft kurz vor einer Vereinbarung zur Umwandlung von kurzfristigen Verbindlichkeiten in mittelfristige Kredite.

38,5 Mio Franken eingespart
Auf Kurs sieht sich Orascom mit dem seit Juli 2013 laufenden Kostensenkungsprogramms, mit dem gegenüber der Kostenbasis von 2012 rund 50 Mio CHF eingespart werden sollen. Bis dato seien Einsparungen von 38,5 Mio im Budget von 2014 reflektiert, so die Meldung. Dabei wurde der Bestand an Mitarbeiter um 17% oder mehr als 2’400 Mitarbeiter reduziert.

Zurückhaltender Ausblick
Mit Blick auf das laufende Jahr zeigt sich Orascom aufgrund der weiterhin angespannten Lage in Ägypten zurückhaltend. Erste Indikatoren würden jedoch auf einen weiteren Rückgang der Hotelumsätze hindeuten, heisst es. Der Rückgang werde aber weitgehend von einer guten Entwicklung im Bereich Immobilien und Bau kompensiert.

Zudem wird für das Gesamtjahr von einem «sichtbaren Anstieg» der stabilen Cash Flows aus den neu eröffneten Hotelzimmern ausgegangen. Im Fokus stehe auch weiterhin die Strategie der Veräusserung von nicht-strategischen Aktiven in Höhe von insgesamt 100 Mio sowie die Umsetzung des Kostensenkungsprogramms.

Reorganisation der Geschäftsleitung
Weiter gab Orascom bekannt, dass sich die Geschäftsleitung auf fünf Personen verschlankt wird. Dalia El Gezery wurde als Chief Human Resources Officer eingesetzt, im Gegenzug scheiden Julien Renaud-Perret und Ali Elhitamy mit sofortiger Wirkung aus der Geschäftsleitung aus.

Über eine Neubesetzung des CEO-Postens werden in der Meldung keine Angaben gemacht. Der Gründer, Verwaltungsratspräsident und Hauptaktionär Samih Sawiris führt das Unternehmen seit dem Abgang von CEO Gerhard Niesslein Ende Februar ad interim. (awp/mc/pg)

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