Immobilienmarkt entspannt sich weiter

Immobilienmarkt entspannt sich weiter
(Foto: C. Schiller - Fotolia.com)

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Zürich – Die Lage auf dem Schweizer Immobilienmarkt hat sich weiter entspannt. Nur noch in einem Bezirk sind schwache Anzeichen einer Immobilienblase festzustellen. Der Markt hat sich damit markant abgekühlt, wie der Immobilienreport der ETH Zürich und comparis.ch zeigt. Die Blasengefahr ist vorerst gebannt. Experten stehen aber aktuell vor der Frage: Welche Auswirkungen hat der erstarkte Franken auf den Immobilienmarkt?

Nur in einem einzigen Bezirk registriert der Immobilienreport schwache Anzeichen einer Immobilienblase, und zwar in Bülach. Betroffen ist dort nur der Wohnungsmarkt, nicht der Häusermarkt. Vor einem halben Jahr hatten noch fünf Bezirke solche Anzeichen gezeigt. Weiterhin gilt die Situation in keinem Bezirk der Schweiz als «kritisch». Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren stufte der Immobilienbericht elf Bezirke als «kritisch» ein, vor einem Jahr dann nur noch einen und vor einem halben Jahr erstmals gar keinen mehr.

Trotz angespannter Situation kein Immobilien-Crash
«Die Abkühlung auf dem Schweizer Immobilienmarkt, die sich schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte, setzt sich unseren Beobachtungen zufolge fort», sagt Didier Sornette, Professor für Entrepreneurial Risks an der ETH Zürich. Damit bestätige sich einmal mehr, dass es aufgrund des politisch-wirtschaftlich stabilen Rahmens in der Schweiz trotz der angespannten Situation zu keinem Immobilien-Crash kommt. Sornette und sein Team stützen sich in ihrer Analyse auf Angebotspreise von über einer Million Häuser und Wohnungen, die seit 2005 auf comparis.ch veröffentlicht wurden.

Steigt mit dem Franken die Blasengefahr?
Sornette weist jedoch darauf hin: «Der Schweizer Immobilienmarkt hängt stark von internationalen Entwicklungen ab. In der jüngsten Vergangenheit haben die hohe Nachfrage nach dem Franken als sichere Währung, die niedrigen Zinsen und die starke Einwanderung den Immobilienboom begünstigt. Wenn der Franken als starke Währung seitens ausländischer Investoren noch mehr nachgefragt wird, könnte dies die Immobilienpreise wieder in die Höhe treiben. Darum ist ein Szenario, dass sich der Immobilienmarkt in der Schweiz infolge der Aufhebung des Franken-Mindestkurses zum Euro wieder erhitzen könnte», sagt Sornette und fügt hinzu: «Denn die Nationalbank wird angesichts des starken Frankens und der extrem niedrigen Zinsen noch grössere Schwierigkeiten haben, die Immobilienkäufe im Zaum zu halten. Die wirtschaftliche Attraktivität der Schweiz im Vergleich zum Rest Europas begünstigt diese Entwicklung.»

Ein anderes Szenario geht von einem Rückgang der Immobilien-Nachfrage aus. Marc Parmentier, Banken-Experte von comparis.ch, erklärt: «Ein starker Franken könnte sich auch negativ auf die Immobilien-Nachfrage auswirken und damit die Preise nicht in die Höhe treiben. Das durch den starken Franken erschwerte Exportgeschäft der Schweizer Firmen könnte auf die Wachstumsaussichten drücken. Bewahrheitet sich dieses Szenario, würde dies eher zu einem Rückgang der Immobilien-Nachfrage führen. Einzig die Senkung des Leitzinses durch die Nationalbank und die damit verbundenen rekordtiefen Hypothekarzinsen würden die Nachfrage ankurbeln.»

Auch wenn die Gefahr einer Immobilienblase so gering ist wie seit zwei Jahren nicht mehr, die absoluten Preise bewegen sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Die Preise sind weiter hoch, die Finanzierung von Immobilien ist aber so günstig wie noch nie», sagt Felix Schneuwly, Mediensprecher von comparis.ch. Wo sich die Preisdynamik beruhigt habe, böten sich gute Kaufgelegenheiten. (comparis.ch/mc/pg)

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