Immobilienpreise steigen noch bis Mitte 2012 weiter
Verfügt die Schweiz über eine Immobilienblase und wenn ja, wann platzt sie?
Zürich – Die Immobilienpreise in der Schweiz werden zumindest bis Mitte 2012 weiterhin steigen, sowohl bei Renditeliegenschaften als auch beim Wohneigentum. Zu diesem Schluss kommt die am Freitag veröffentlichte Immobilienprognose von Fahrländer Partner Raumentwicklung und der BAK Basel. Das Preiswachstum dürfte sich in der Folge aber abschwächen. Im Prognosejahr 2012/13 wird sogar mit einer Seitwärtsbewegung gerechnet.
Bereits im letzten Jahr haben die tiefen Zinsen, die anhaltend hohe Zuwanderung und eine schwungvolle konjunkturelle Erholung die Nachfrage nach Wohnraum gestützt. Bis Mitte 2012 dürfte es, mit regionalen Unterschieden, zu weiter steigenden Preisen bei Renditeliegenschaften sowie beim Wohneigentum kommen, so die Studie. Für das Prognosejahr 2011/2012 führe die anhaltende Tiefzinslage noch in allen Segmenten bei EWG und EFH zu höheren Preisen. Es sei aber mit einer weiteren Verlangsamung des Preiswachstums zu rechnen, da die konjunkturelle Abkühlung die Nachfrage abschwächen und die rege Bautätigkeit das Angebot erhöhen werde. Für 2012/2013 werden daher nur noch beim mittleren EFH-Segment Potenzial für weiter steigende Preise gesehen, heiss es weiter. Insgesamt wird dann mit einer Seitwärtsbewegung gerechnet.
Situation auf dem Hypothekarmarkt schwierig einzuschätzen
Schwieriger abzuschätzen sei Situation auf dem Hypothekarmarkt. Es deute aber vieles darauf hin, dass bei der Hypothekarvergabe in den letzten Jahren ein höheres Risiko eingegangen wurde. Der Studie zufolge könnte es also bei höheren Zinsen zu einem starken Anstieg der Zahlungsausfälle kommen. Die Marktmieten hätten laut Studienergebnis gegenüber dem heutigen Stand entsprechend noch etwas Potenzial nach oben. Bei den Bestandsmieten sei aber mittelfristig – wenn überhaupt – nur mit einem moderaten Anstieg zu rechnen. Bleiben die Hypothekarzinsen weiterhin tief, so könnte es zu einer erneuten Senkung des Referenzzinssatzes kommen. Dies würde laut Studie zu insgesamt eher rückläufigen Bestandsmieten führen.
Weiterhin rückläufige Nachfrage nach Büromieten
Die Nachfrage nach Büromieten werde zurückgehen, so dass sich im Büromarkt das Gleichgewicht zugunsten der Mieter verschieben werde, so die Studie weiter. Ebenso werde sich der Verkaufsflächenmarkt entwickeln, da die von der Studie erwartete konjunkturelle Schwächephase zu einer steigenden Zurückhaltung der Haushalte hinsichtlich des Konsums führen werde. Auch wenn die erwartete Korrektur im Immobilienmarkt durch eine Zinserhöhung seitens der Notenbank SNB bis dato ausgeblieben ist, werde der Zinsanstieg früher oder später erfolgen, versichert die Studie. (awp/mc/ps)