Impfkadenz nimmt ab – Fälle steigen um fast 80 Prozent
Bern – Vom 5. Juli bis 11. Juli sind in der Schweiz 427’725 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) sank damit die Impfkadenz um zehn Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die dem BAG gemeldeten Neuinfektionen stiegen am Dienstag auf 483. Das sind 76 Prozent mehr als vor einer Woche.
Pro Tag wurden damit durchschnittlich 61’104 Impfungen durchgeführt. Insgesamt waren dies bis am Sonntag 8’169’730 Impfungen. Bislang sind 3’605’836 Personen vollständig geimpft – das sind 41,7 Prozent der Bevölkerung.
Bei 958’058 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt. An die Kantone und Liechtenstein wurden bislang 8’341’400 Impfdosen verteilt. 818’275 Dosen sind beim Bund gelagert.
Dem BAG wurden am Dienstag in der Schweiz und in Liechtenstein innerhalb von 24 Stunden 483 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Am vergangenen Dienstag waren dem BAG noch 274 neue bestätigte Fälle gemeldet worden.
Das ist innert Wochenfrist ein Anstieg um 76 Prozent. Die Delta-Variante des Coronavirus war vor zwei Wochen im 7-Tage-Schnitt für 77,5 Prozent der Ansteckungen verantwortlich.
Weniger Spitalbetten belegt
Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es in den vergangenen zwei Wochen 38,1 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, stieg vor rund zehn Tagen auf 1,47.
Zudem wurden am Dienstag fünf Spitaleinweisungen verzeichnet. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 68,5 Prozent. 2,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 22’276 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 8’649’527 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 706’248 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
29’247 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 10’372.
Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich nach Angaben des BAG 1484 Menschen in Isolation und 2307 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich waren 1068 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.
Taskforce rechnet mit mehr Spitaleintritten
Die Corona-Fallzahlen verdoppeln sich seit Anfang Juli wöchentlich. Grund ist die stärker ansteckende Delta-Variante des Coronavirus. Aufgrund dieser Entwicklung rechnet die wissenschaftliche Taskforce des Bundes in der neuesten Lagebeurteilung mit einem baldigen Anstieg der Spitaleintritte.
Zu dieser Prognose gelangt die die Taskforce aufgrund der Erfahrungen in Grossbritannien, wo die Delta-Variante bereits seit längerem vorherrschend ist. Wegen der geringeren Impfdeckung dürften die Spitaleinweisungen in der Schweiz stärker ansteigen als dort.
Die zuerst in Indien festgestellte Delta-Variante ist nach Angaben der Taskforce bis zu 55 Prozent ansteckender als die Alpha-Variante, die aus Grossbritannien stammte. Auch die Schutzwirkung der Impfung von Pfizer/Biontech gegen die Delta-Mutation beträgt nach der zweiten Dosis nur 88 Prozent. Bei der Alpha-Variante lag dieser Wert bei 93 Prozent. (awp/mc/ps)