Implenia-Konzernchef Anton Affentranger. (Foto: Implenia)
Zürich – Der Baukonzern Implenia hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz sei um gut 6% gestiegen, teilte der grösste Baukonzern der Schweiz am Dienstag mit, ohne genaue Zahlen zu nennen. Damit kletterte der Umsatz auf rund 2,7 Mrd CHF. Der Betriebsgewinn übertraf ein Jahr früher als geplant erstmals die Marke von 100 Mio. 2011 hatte Implenia ein EBIT von 93,7 Mio eingefahren.
«Trotz des frühen Winters waren wir gut unterwegs», sagte Finanzchef Beat Fellmann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Auch der Reingewinn sei 2012 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Vorjahr hatte Implenia unter dem Strich 61,4 Mio verdient. Die genauen Zahlen will der Baukonzern am 26. Februar veröffentlichen.
Neue Konzernstruktur
Zudem krempelt Implenia seine Konzernstruktur um. Neu werden überregionale und internationale Kunden getrennt von der regionalen und lokalen Kundschaft bedient. Für die überregionalen und internationalen Kunden werden die drei Bereiche Modernisierung & Entwicklung, Gebäude sowie Tunnel- & Ingenieursbau geschaffen. Diese drei Sparten übernähmen komplexe Aufträge im In- und Ausland.
Umbauten und Sanierungen mit Wachstumschancen
Implenia, die in der Schweiz bisher vor allem im Neubau tätig sei, wolle unter anderem stärker auf Umbauten und Sanierungen setzen, sagte Fellmann. Hier böten sich im Zusammenhang mit der Energiewende Wachstumschancen.
In der neuen Gebäude-Sparte würden die Bereiche Generalunternehmung (Planung und Engineering) sowie der Bau von komplexen Gebäuden zusammengefasst, die bisher in zwei verschieden Divisionen angesiedelt waren.
Für die regionalen Kunden wie Kantone, Gemeinden oder KMU sind nun die Sparten Bau Deutschweiz und Construction Suisse Romande zuständig. Damit wolle Implenia weisse Flecken hierzulande wie beispielsweise im Hochbau in der Ostschweiz füllen, sagte Fellmann. Auch der Verantwortliche für das Geschäft in Norwegen zieht neu in die Gruppenleitung ein.
Zusammenfassung aller bisherigen operativen Einheiten
Weiter werden per 1. März 2013 alle bisherigen operativen Einheiten unter einem Dach zur «Implenia Schweiz AG» zusammengefasst. Damit werde die juristische Struktur massgeblich vereinfacht.
Aktie mit etwas volatilem Kursverlauf
Die Implenia-Aktie notiert um 10.45 Uhr bei 44,55 CHF um 0,7% tiefer. Dabei verzeichnete der Titel bisher einen etwas volatilen Kursverlauf mit einer Eröffnung auf 44,85 CHF und Höchst- bzw. Tiefstkurse bei 45,00 bzw. 44,50 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, steigt um 0,21%.
Unter den bisherigen Kommentaren spricht der zuständige Analyst der Bank Vontobel von einer beeindruckenden Leistung der vergangenen 12 Monate. Da das mittelfristige Ziel früher als erwartet erreicht wurde und sich das Unternehmen selbstsicher zeige, habe er keine Zweifel, dass das oder die neuen mittelfristigen Ziele die Dynamik anfachen werden, heisst es. Zudem geht die Bank Vontobel davon aus, dass Modernisierungen und das norwegische Geschäft sowie die eigenen Projektpipeline, an der vor allem institutionelle Investoren beteiligt sind, die zukünftigen Gewinne stark unterstützen werden. Das Institut bewertet die Aktie mit «Buy» (Kursziel: 47 CHF). (awp/mc/pg)