Implenia mit mehr Umsatz und guter Auftragsentwicklung
(Foto: Implenia)
Dietlikon – Das Bauunternehmen Implenia hat im ersten Semester 2015 dank der Übernahme von Bilfinger Construction den Umsatz gesteigert und eine gute Auftragsentwicklung verzeichnet. Auf der Ergebnisseite belasteten hingegen die Integrationskosten und Abschreibungen. Für das Gesamtjahr wird auf vergleichbarer Basis ein Ergebnis über dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Der Umsatz von Implenia stieg in der Berichtsperiode um 7,2% auf 1,51 Mrd CHF. Das Plus entfiel vollumfänglich auf die Erstkonsolidierung von Bilfinger mit rund 190 Mio. Der Auftragsbestand per Ende Juni erhöhte sich markant um 21% auf 4,22 Mrd, bereinigt betrug der Zuwachs 5,0%. Belastet wurde hingegen das Ergebnis. «Wir lagen beim EBIT der Geschäftsbereiche bereinigt um die Kosten der Bilfinger-Übernahme leicht über dem Vorjahr, beim adjustierten operativem Ergebnis in etwa auf dem gleichen Niveau», sagte Implenia-CEO Anton Affentranger an einer Medienkonferenz.
Der unadjustierte EBIT sank um 48% auf 13,8 Mio und unter dem Strich resultierte mit 8,0 Mio ein um 53% tieferer Reingewinn. Bereinigt um die Akquisitionseffekte betrugen die Rückgänge 7,9%, respektive 8,2%.
«Das operative Ergebnis wurde im ersten Halbjahr durch den Bilfinger-Kauf mit Abschreibungen von 8,8 Mio belastet, im Gesamtjahr wird dieser Wert 20 Mio betragen», sagte CFO Beat Fellmann. Die Integrations- und Akquisitionskosten betrugen 2,9 Mio und der operative Ergebnisbeitrag von Bilfinger Construction 1,2 Mio. Auf der Ebene des Konzerngewinns betrug der Bilfinger-Beitrag +4,1 Mio. Die Währungseinflüsse beim Umsatz wurden auf -35,8 Mio CHF und beim Ergebnis auf -0,7 Mio beziffert. Dabei waren insbesondere der Euro und die norwegische Krone relevant.
Erstmals Zahlen nach neuer Segmentierung
Aufgrund der Akquisition hat Implenia seine Strukturen angepasst und rapportiert erstmals auf Grundlage der vier Segmente Development, Schweiz, Infrastructure sowie International.
Development mit der Immobilien-Projektentwicklung hat das Rekordergebnis des Vorjahrs übertroffen. Der EBIT stieg um 2,7% auf 15,0 Mio CHF. Die Sparte Schweiz umfasst Modernisierung, Buildings sowie das Flächengeschäft Schweiz mit den hiesigen Belags- und Kieswerken. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verringerte sich der Betriebsverlust (EBIT) auf -6,1 Mio CHF von -7,0 Mio. Im Flächengeschäft falle der Grossteil des EBIT im zweiten Halbjahr an. Modernisierung wartete mit einer Steigerung von Umsatz und Ergebnis auf, während die Einheit Buildings hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.
Das Gruppen-Segment Infrastructure mit dem Tunnel- und Spezialtiefbau steigerte den adjustierten EBIT um 43% auf 7,4 Mio CHF, unbereinigt betrug das Plus 9,3%. Das Segment International umfasst das Flächengeschäft in Deutschland, Österreich, Norwegen und Schweden sowie die Kieswerke im Ausland. Das adjustierte EBIT betrug hier 5,1 Mio CHF, ein Minus von 38%. Die Investitionen in Strukturen und Personal in Norwegen sowie Währungseinflüsse hätten belastet, hiess es.
Ausblick positiv
Insgesamt sei die Auftragslage gut und die Marktaussichten positiv, hiess es weiter. Vor diesem Hintergrund fällt auch der Ausblick auf das Gesamtjahr 2015 zuversichtlich aus. Auf vergleichbarer Basis wird ein operatives Ergebnis über dem Niveau des Vorjahres erwartet. Am EBIT-Mittelfristziel von 140 bis 150 Mio CHF für die Jahre 2016/2017 hält Implenia fest.
Die Trends in den Märkten von Implenia seien insgesamt auf einem hohen Niveau stabil. «Im Hochbau ist die Aktivität nicht mehr weiter gewachsen und im Tiefbau haben wir einen Rückgang verzeichnet», sagte Affentranger. «Aufgrund der Auftragslage rechnen wir hier jedoch bereits im nächsten Jahr wieder mit einem Anstieg.» In der Schweiz zeige der Wohnungsmarkt nach dem starken Wachstum der vergangenen Dekade eine gewisse Sättigung. Insbesondere der Infrastukturbereich habe weiterhin Potenzial. (awp/mc/pg)