Implenia-CEO Anton Affentranger.
Dietlikon – Der Bau-Konzern Implenia hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2012 das Ergebnis deutlich gesteigert und in allen Konzernbereichen eine gute Performance ausgewiesen. Der Ausblick fällt dank der gut gefüllten Auftragsbücher zuversichtlich aus. Der Konzernumsatz legte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 10% auf 1,20 Mrd CHF zu. Unter Ausklammerung der Beiträge von Implenia Norge in Höhe von 84,4 Mio betrug das organische Wachstum 2,4%. Der Auftragsbestand kletterte um 9,1% auf 3,28 Mrd, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.
Der EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahressemester um zwei Drittel auf 26,2 Mio CHF. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 13,1 Mio nach 4,2 Mio in der Vorjahresperiode. Mit dem Resultat hat Implenia die Erwartungen der Analysten übertroffen. Analysten hatten laut AWP-Konsens einen Umsatz von 1,13 Mrd CHF sowie einen Reingewinn von 9,7 Mio erwartet. Nach Angaben des Unternehmens haben insbesondere der Bereich Generalunternehmung und Bau Infra zu einer Reduktion des investierten Kapitals um 12,1% beigetragen. Die Netto-Cash-Position habe sich auf knapp 140 Mio CHF fast verdreifacht.
Alle Konzernbereiche mit Ergebnisverbesserung
Das Unternehmen sieht sich in allen Segmenten derzeit gut positioniert. Der Konzernbereich Real Estate habe mit einem guten Resultat in der Generalunternehmung und einer starken Performance in der Projektentwicklung überzeugt. Trotz der Kältephase im Februar habe Bau Infra deutlich besser abgeschlossen als in der gleichen Periode des Vorjahres. Der Konzernbereich Industrial Construction habe von einem unverändert guten Ergebnis im Tunnelbau in der Schweiz profitiert.
Der Bereich Real Estate wies ein um 10% höheres EBIT von 20,1 Mio CHF aus und der Auftragsbestand lag mit 1,62 Mrd auf dem Niveau des Vorjahres. Auslaufende Grossprojekte konnten durch neue Projekte wie den JTI-Hauptsitz in Genf oder den Park Tower in Zug ersetzt werden, schreibt Implenia. Auch einzeln betrachtet steigerten sowohl die Sektoren Generalunternehmung und Projektentwicklung das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT.
Die Produktionsleistung des Bereichs Bau Infra blieb mit 559,6 Mio CHF im Bereich des Vorjahres. Das EBIT blieb zwar im negativen Bereich, verbesserte sich mit -6,7 Mio gegenüber einem Fehlbetrag von 12,8 Mio im Vorjahr spürbar. Gestützt auf die gute Baukonjunktur und eine verbesserte Akquisitionsleistung stieg der Auftragsbestand um 22% auf 961,0 Mio. Nach der Kälteperiode im Februar hätten die Aktivitäten im zweiten Quartal merklich angezogen, so der Konzern. Mit der Übernahme der Locher Bauunternehmer AG wird innerhalb der Division ein eigenständiger Geschäftsbereich «Infra Modernisierung» geschaffen.
Im Bereich Industrial Construction verbesserte sich die Produktionsleistung um 9,5% auf 217,0 Mio CHF und der EBIT legte um 24% auf 12,8 Mio zu. Der Auftragsbestand konnte dank des Beitrags von Implenia Norge mit 704,8 Mio aufrecht erhalten werden, so Implenia. Das Volumen im Schweizer Tunnelbaumarkt war rückläufig.
Der Geschäftsbereich Prime Buildings, der Beratung auf internationaler Ebene für anspruchsvolle Real-Estate-Projekte anbietet, habe sich enttäuschend entwickelt, schreibt das Unternehmen weiter. Ein «Break-even» per Ende Jahr sei ausser Reichweite gerückt. Prime Buildings dürfte deshalb per 1. Januar 2013 neu positioniert werden.
Marktlage erlaubt zuversichtlichen Ausblick
Auch der Ausblick fällt zuversichtlich aus. Das konjunkturelle Umfeld sei gut und der Auftragsbestand, der weit über das laufende Jahr hinausreicht, auf sehr hohem Niveau, so das Unternehmen. Für das Gesamtjahresergebnis ist Implenia zuversichtlich. Man befinde sich auf dem Weg zum mittelfristigen operativen Ergebnisziel von 100 Mio CHF. (awp/mc/upd/ps)