Implenia peilt nach Restrukturierung wieder Gewinn an

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(Foto: Implenia)

Zürich – Der Baukonzern Implenia ist im vergangenen Jahr durch Wertberichtigungen und die Restrukturierung tief in die roten Zahlen gerutscht. Zudem hat die Covid-19-Pandemie das Geschäft belastet. Nun sei jedoch Ballast abgeworfen worden und im laufenden Jahr soll wieder ein Gewinn erreicht werden.

«Die Restrukturierung und Wertberichtigungen 2020 waren unumgänglich», sagte Unternehmenschef André Wyss an einer Telefonkonferenz am Mittwoch. «Die Strategieumsetzung und alle wichtigen Initiativen sind auf Kurs.»

Abschreiber auf Projekte und die Schliessung von Firmen haben das Ergebnis belastet. Das machte den positiven Beitrag aus der Abspaltung der Immobilienfirma Ina Invest mehr als zunichte. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA weist ein Minus von 4,9 Millionen Franken aus und beim EBIT gar von 146,8 Millionen. Im Vorjahr wurden hier noch Gewinne von 186,8 Millionen bzw. 63,5 Millionen Franken erzielt.

Unter dem Strich verbleibt ein Minus von 132,1 Millionen Franken nach zuvor einem Plus von 33,9 Millionen. Eine Dividende soll angesichts der Verluste nicht ausgeschüttet werden, nachdem 2020 noch 0,75 Franken pro Aktie gezahlt wurden.

Pandemie hat Umsatz gebremst
Der Umsatz ging 2020 vor allem belastet durch die Pandemie-Auswirkungen um 10 Prozent auf 3,99 Milliarden Franken zurück. Als Gründe nannte der Implenia-Chef die Baustellenschliessungen, Störungen in der Lieferkette und eine geringere Produktivität durch die Umsetzung der Schutzmassnahmen. Wyss wertete die operative Leistung als solide. Ohne die Einmaleffekte habe der EDITDA 163,5 Millionen betragen.

Angesichts des hohen Auftragsbestands von 6,39 Milliarden Franken schaut der Unternehmenschef zudem zuversichtlich nach vorn. Insbesondere die gewonnenen Flagship-Projekte in der Schweiz und in Deutschland hätten zu dem Anstieg beigetragen. Die Aufträge seien gut diversifiziert und über Geschäftsfelder und Märkte hinweg verteilt.

«Durch die Restrukturierung hat Implenia Ballast abgeworfen», sagte der CEO weiter. Damit sei die Grundlage gelegt, um profitabel zu wachsen. Die Massnahmen zur Risiko- und Kostenkontrolle bei der Projektsteuerung zeige Wirkung.

Rückkehr zu operativem Gewinn
Für das laufende Jahr rechnet das Management operativ mit der Rückkehr in die Gewinnzone, wobei neu der EBIT als Referenzwert gilt. Hier wird im laufenden Jahr mit einem Betrag von über 100 Millionen Franken gerechnet, was einer Marge von rund 2,8 Prozent entsprechen würde. Mittelfristig hält Implenia am Ziel einer EBIT-Marge von 4,5 Prozent fest.

Helfen soll der erwartete Gewinn auch bei der Eigenkapitalquote, die durch die Ina-Abspaltung und die Verluste auf tiefe 10,3 Prozent (VJ 19,2%) gesunken ist. Mittelfristig soll die Quote wieder über 20 Prozent steigen. «Gründe für eine Kapitalerhöhung gibt es nicht», betonte CEO Wyss. (awp/mc/pg)

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