Implenia-Konzernchef Anton Affentranger. (Foto: Implenia)
Zürich – Das Bauunternehmen Implenia hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2013 aus einem höheren Umsatz ein stabiles Betriebsergebnis der Konzernbereiche erarbeitet. Belastet habe der Bereich Tunneling & Civil Engineering. Alle anderen Bereiche hätten gute bis sehr gute Resultate erzielt. Der Auftragsbestand ist weiter hoch und das Management deshalb zuversichtlich, das EBIT-Mittelfristziel zu erreichen.
Der Umsatz wuchs im ersten Semester um 16% auf 1,41 Mrd CHF. Der Auftragsbestand verringerte sich hingegen leicht um 1,3% auf 3,24 Mrd CHF, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der EBIT der Konzernbereiche ging im Vergleich zum revidierten Vorjahressemester geringfügig um -0,4% auf 26,7 Mio CHF zurück. Das Konzernergebnis legte dagegen dank einem klar besseren Finanzergebnis deutlich um 28% auf 21,2 Mio CHF zu.
Mit dem Resultat hat Implenia die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen deutlich übertroffen. Die Analysten hatten laut AWP-Konsens einen Umsatz von 1,25 Mrd CHF, einen EBIT von 23,0 Mio sowie einen Reingewinn von 11,2 Mio CHF erwartet.
Gute Resultate in fast allen Bereichen
Fast alle Geschäftsbereiche hätten gute bis sehr gute Resultate erzielt, heisst es. Der Bereich Modernisation & Development habe in der Projektentwicklung sehr erfolgreich gearbeitet. Der EBIT wuchs hier um 54% auf 13,7 Mio CHF. Im Bereich Modernisierung hat das Unternehmen in den Geschäftsaufbau investiert und das Betriebsergebnis näherte sich mit einem EBIT von -0,6 Mio CHF der Gewinnschwelle. Im Gesamtjahr wird ein Ergebnis deutlich über dem Vorjahr gerechnet.
Buildings verzeichnete ein erfreuliches erstes Halbjahr. Der Umsatz wuchs um 22% auf 806,4 Mio CHF, der EBIT um 52% auf 10,4 Mio. Auch der Auftragsbestand erreichte mit 2 Mrd CHF einen Rekordwert. Das neue Business-Modell mit Planungs-, Generalunternehmungs- und Ausführungsleistungen für komplexe Hochbauten aus einer Hand sei erfolgreich im Markt positioniert worden.
Rückgang der Produktionsleistung bei Tunnelling & Civil Engineering
Tunnelling & Civil Engineering verzeichnete hingegen eine um 6,4% geringere Produktionsleistung von 201,5 Mio CHF und auch einen um 74% geringeren EBIT von 4,9 Mio CHF. Hier nennt das Unternehmen drei Gründe für den Rückgang. Der Gewinnbeitrag der auslaufenden Infrastrukturgrossprojekte in der Schweiz sank auf 13 Mio von 21 Mio CHF. Das Microtunnelling-Projekt in Muharraq im Mittleren Osten habe erneut ein negatives Ergebnis erzielt, dass sich nochmals um 1,5 Mio CHF verschlechterte. Hier werde Implenia nach Abschluss des Projekt keine weiteren Mittel einsetzen, heisst es weiter. Zudem seien 3 Mio in die Akquisition von Infrastrukturprojekten im grenznahen Europa investiert worden.
Der Bereich Bau Schweiz habe sich robust entwickelt und die verbesserte Ertragssituation bestätigt. Die Produktionsleistung wuchs um 4,4% auf 386,3 Mio CHF, der EBIT von -7 Mio CHF liege auf dem guten Niveau der Vorjahresperiode, so Implenia. Saisonal sei das Resultat des ersten Halbjahres immer negativ, betont das Unternehmen, da der Grossteil des operativen Ergebnisses jeweils in der zweiten Jahreshälfte anfällt. Im Gesamtjahr wird ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. In der laufenden Untersuchung der Wettbewerbskommission im Kanton St. Gallen sichert Implenia den Behörden vollumfängliche Kooperation zu.
Implenia Norge hat Erwartungen übertroffen
Implenia Norge habe den Wachstumskurs fortgesetzt und die 2011 zum Zeitpunkt der Übernahme formulierten Erwartungen übertroffen, heisst es weiter. Der Umsatz wurde mit 159,8 Mio CHF nahezu verdoppelt, der EBIT belief sich auf 4,7 Mio CHF nach einem Verlust von 0,9 Mio im Vergleichszeitraum. Insbesondere die Akquisitionstätigkeit für Grossaufträge sei erfreulich verlaufen. So stelle der Bau des Eidanger-Tunnels mit einem Volumen von 100 Mio CHF das bisher grösste Projekt für Implenia in Norwegen dar.
Der Ausblick des Baukonzerns fällt zuversichtlich aus. Das Management gibt sich optimistisch, dass im Gesamtjahr die Rekordwerte des Vorjahres übertroffen werden können. Der Wert des Auftragsbestands sichere eine gute Visibilität und Implenia befinde sich auf Kurs, um das angestrebte EBIT-Mittelfristziel von 140 bis 150 Mio CHF zu erreichen. (awp/mc/pg)