Dietlikon – Der Baukonzern Implenia treibt den Umbau voran. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr deshalb ist leicht gesunken, der Gewinn indes deutlich geschrumpft. Aufgrund von Einmaleffekten sind die Zahlen aber nur schwer vergleichbar.
Das Unternehmen bestätigt zudem seine Prognosen für das Gesamtjahr. Der Umsatz fiel im ersten Semester im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 1,88 Milliarden Franken, wie Implenia am Dienstag bekannt gab. Dies ist vor allem auf die neue Strategie zurückzuführen, sich selektiv auf grosse und komplexe Bauprojekte zu fokussieren. Dadurch fällt die Auftragsannahme selektiver aus.
Das Betriebsergebnis (EBIT) gab der Konzern mit 40,0 nach 52,2 Millionen an. Dabei hätten alle Divisionen zum positiven EBIT beigetragen. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von noch 22,4 Millionen Franken nach 53,6 Millionen. Grund für den Rückgang sind Sondereffekte im Vorjahr, die das Ergebnis damals noch oben gedrückt hatten.
In den ersten sechs Monaten des Jahres habe Implenia zahlreiche grosse und komplexe Infrastrukturprojekte in strategischen Märkten gewonnen. Der Auftragsbestand stieg dabei auf 6,6 Milliarden Franken (VJ 6,2 Milliarden) per Ende Juni und sei über Geschäftsfelder und Märkte hinweg gut diversifiziert.
Portfolio gestrafft
Implenia hatte im vergangenen Herbst eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Diese Transformation, dazu gehörten Verkäufe von Unternehmensteilen, Wertberichtigungen sowie eine Reorganisation von Geschäftsbereichen und Supportfunktionen, schreitet voran.
Das Unternehmen will sich auf integrierte Bau- und Immobiliendienstleistungen in den Kernmärkten Schweiz und Deutschland konzentrieren und in anderen Märkten Tunnelbau und damit verbundene Infrastrukturprojekte anbieten. Die Umsetzung sei inzwischen weit fortgeschritten und im Teilbereich «Civil» mehrheitlich bereits abgeschlossen.
Implenia habe Implenia im Teilbereich «Civil» die Instandsetzung GmbH in Deutschland, Werkhöfe und Baugeräte in Österreich sowie die Bereiche Wartung von Fähranlegern und Felssicherung in Norwegen veräussert. Eine weitere Auslagerung von Werkhöfen und Baugeräten werde geprüft und der Teilbereich habe die lokalen Produktionseinheiten im Kanton Graubünden in der Schweiz geschlossen.
Aktivitäten des Teilbereichs «Civil» in Schweden, Norwegen und Österreich seien soweit reduziert, dass bereits laufende Projekte abgeschlossen werden könnten. Weitere Portfolioanpassungen und die Auslagerung von kapitalintensiven Aktivitäten würden im zweiten Halbjahr fortgesetzt.
Finanzziele bestätigt
Basierend auf dem Fortschritt bei der Strategieumsetzung, der aktuellen Beurteilung der steigenden Kosten für Baumaterial sowie der Fokussierung auf das Kernportfolio und die «Asset-Light-Strategie» bestätigt Implenia die EBIT-Ziele. Implenia erwartet laut Mitteilung für 2021 ein EBIT von mehr als 100 Millionen Franken und mittelfristig eine EBIT-Marge von 4,5 Prozent. (awp/mc/ps)