Implenia erzielt 2014 weniger Umsatz und Gewinn
(Foto: Implenia)
Dietlikon – Implenia hat im Geschäftsjahr 2014 einen Rückgang von Umsatz und Gewinn verzeichnet. Belastet wurde die Rechnung vor allem durch den Geschäftsbereich Buildings und eine Steuernachzahlung. Dagegen hat der Baukonzern in die Optimierung von Prozessen und mit der noch laufenden Übernahme der Infrastruktursparte der deutschen Bilfinger in die Internationalisierung investiert. Für die Zukunft zeigt sich die Geschäftsleitung daher zuversichtlich, was sich auch in einer Dividendenerhöhung äussert.
Während der Konzernumsatz um 4,5% auf 2,92 Mrd CHF sank, fiel der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 6,2% auf 108,5 Mio, erfüllte damit aber die zur Jahresmitte gesenkten Prognosen des Managements von 100 Mio. Der EBIT der Geschäftsbereiche wird in einer Mitteilung vom Dienstag mit 103,4 Mio um 9,3% tiefer angegeben. Belastet hatten bekanntlich vor allem einmalige Neubewertungen im Bereich Buildings, was den Bereichs-EBIT im Gesamtjahr um 43% auf 10,4 Mio schrumpfen liess.
Unter dem Strich sank der Konzernreingewinn um fast 12% auf 73,0 Mio CHF. Belastet hat auch ein höherer Steueraufwand: So werden im Geschäftsbericht die Steuern aus früheren Perioden mit 3,6 Mio ausgewiesen, nach 0,3 Mio im Vorjahr, und der effektive Steuersatz lag mit 27,2% deutlich über dem erwarteten Satz von 23,3%. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung dennoch die Ausschüttung einer erhöhten Dividende von 1,80 CHF je Aktie (VJ 1,60).
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Baudienstleister die Erwartungen der Analysten beim Umsatz nicht erfüllt, auf den Gewinnebenen hingegen übertroffen.
Einmalige Belastung bei Buildings
Der grösste Geschäftsbereich Buildings verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang um 7,6% auf 1,53 Mrd CHF. Der EBIT sank infolge der Neubewertung mehrerer Projekte in der Westschweiz. Diese Delle habe sich – wie angekündigt – als einmalig herausgestellt, in der zweiten Jahreshälfte sei die EBIT-Marge über der entsprechenden Vorjahresperiode gelegen, heisst es weiter. Der Auftragsbestand der Sparte belief sich per Ende 2014 auf 1,44 Mrd und lag damit deutlich unter den 1,82 Mrd zu Ende 2013. «Dieser Rückgang ist auf die risikobewusste Akquisitionsstrategie und die disziplinierte Anwendung der Prozesse zurückzuführen», heisst es dazu.
Das Geschäftssegment Bau Schweiz machte als einziger Bereich im Berichtsjahr Margenfortschritte. Bei einem um 3,0% tieferen Umsatz von 846,1 Mio CHF stieg der EBIT um 15% auf 28,5 Mio und die Marge um 0,6 Prozentpunkte auf 3,4%. Auch der Auftragsbestand nahm markant zu – um 24% auf 410,3 Mio. Der Bereich habe erneut gut gearbeitet, heisst es denn auch, wobei die Westschweiz und die Grossregion Zürich die Entwicklung getragen hätten.
Unter den weiteren Bereichen verzeichnete Norge den geringsten Umsatzrückgang (-1,1% auf 317,4 Mio CHF), erlitt hingegen eine EBIT-Margeneinbusse um 0,5 Prozentpunkte auf 2,7%.
Auftragsvorrat für ein Jahr und Zuversicht
Der Auftragsbestand erreichte per Ende des Berichtsjahrs noch 3,00 Mrd CHF, zur Jahresmitte hatte er noch bei 3,48 Mrd und zum Ende des Vorjahres 3,19 Mrd betragen. Das Auftragsvolumen entspreche einem Jahresumsatz, was eine gute Visibilität sichere, kommentiert die Konzernleitung. So zeigt sich das Management denn auch zuversichtlich für 2015, ohne indessen eine Guidance abzugeben.
Die Schweizer Bauwirtschaft dürfte sich 2015 auf dem hohen Niveau des Vorjahrs halten, heisst es. Wachstumsträger sollen dabei der Wohnungsbau und die Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand bleiben. In Norwegen dürfte sich der Infrastrukturbau – getragen durch den umfangreichen Investitionsplan der öffentlichen Hand – weiterhin gut entwickeln.
Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgen Prozessoptimierungen sollten sich im Rechnungsjahr 2015 auszahlen, heisst es weiter. Mit der Übernahme von Bilfinger Construction sei man zudem diversifizierter und internationaler unterwegs. Daher bestätige die Gruppe das (2013 definierte) Mittelfristziel eines EBIT von 140 bis 150 Mio CHF. (awp/mc/ps)