CS macht Brady Dougan zum bestbezahlten Konzernchef und hat die bestbezahlte Chefetage.
Zürich – Die grössten Schweizer Unternehmen haben ihre Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder im vergangenen Jahr im Schnitt 10% mehr Lohn bedacht. Generell gilt: Je grösser ein Konzern ist und je wichtiger er an der Börse ist, desto mehr Salär gibt es für die Manager.
Die 200 Top-Unternehmen der Schweiz haben ihren Geschäftsleitungsmitgliedern zusammen 1,4 Mrd CHF bezahlt, das ist ein Aufschlag von 8,2%. Ein einzelnes Mitglied der Konzernleitung strich dabei im Schnitt 1,1 Mio CHF ein. 2009 waren es etwa eine Million gewesen, wie die «Handelszeitung» errechnet hat. Von den zehn Spitzenverdienern unter den Konzernchefs leiten sieben ein Unternehmen, dass dem Börsenindex SMI (Swiss Market Index) angehört. Dieser versammelt die 20 grössten und liquidesten Titel der Schweizer Börse.
CS-Boss Dougan an der Spitze
Bestbezahlter Konzernchef war Brady Dougan von der Credit Suisse (CS). Seine Vergütung betrug 2010 alles in allem 12,8 Mio CHF. Dougan hatte schon im Vorjahr für Schlagzeilen gesorgt, als nach den 20 Mio CHF Jahressalär noch rund 70 Mio CHF Spezial-Bonus aus einem mehrjährigen Entlohnungssystem bekam.
160 Mio. Franken für CS-Chefetage
Die CS ist auch Spitzenreiterin, wenn es um die Vergütung für das gesamte oberste Führungsgremium geht. Die Geschäftsleitung kostete die Grossbank 160 Mio CHF, 11 Mio CHF mehr als im Vorjahr. Konkurrentin UBS schüttete an das Top-Management 90 Mio CHF aus.
VR-Honorare steigen im Schnitt um 20 Prozent
Die Honorare für Verwaltungsräte (VR) sind generell um ein Vielfaches tiefer als die Vergütungen der Geschäftsleitungen. Die von der Handelszeitung berücksichtigten 200 Konzerne wendeten für die Aufsichtsgremien vergleichsweise bescheidene 345 Mio CHF auf. Dennoch ist dies eine Steigerung um gut 20%.
Humer bestbezahlter VR-Präsident
Im Schnitt bekam ein Schweizer Verwaltungsrat 158’000 CHF oder 30’000 CHF mehr als 2009. Allerdings gibt es in der Oberleitung der Konzerne Millionenverdiener: Bestbezahlter VR-Präsident war Franz Humer vom Pharmaerzeuger Roche mit 10 Mio CHF, gefolgt von Nahrungsmulti Nestlés Präsident Peter Brabeck mit 8,3 Mio CHF.
25,4 Mio. Franken für Daniel Vasella
Daniel Vasella vom Pharmakonzern Novartis lag 2010 nur noch an dritter Stelle mit 8 Mio CHF. Diesen Platz hat er aber nur, wenn man seinen Lohn als VR-Präsident betrachtet. Da er bis Anfang Jahr zusätzlich Konzernchef war, strich er nach den Erhebungen der Anlegerstiftung Ethos insgesamt 25,4 Mio CHF ein, was ihn wie schon in den Vorjahren zum Spitzenverdiener unter den Schweizer Wirtschaftskapitänen machte. (awp/mc/pg)