Swissmem: Nein zum vorgeschlagenen Weg der «Energiestrategie 2050»

Hans Hess

Swissmem-Präsident Hans Hess.

Zürich – Die «Energiestrategie 2050» des Bundes gefährdet die Versorgungssicherheit mit Strom und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Exportindustrie. Swissmem und scienceindustries, deren Branchen für 73% der Schweizer Güterexporte verantwortlich sind und mit rund 400‘000 Mitarbeitenden in der Schweiz über 14% zum BIP beitragen, lehnen die «Energiestrategie 2050» deshalb grundsätzlich ab.

Die Anforderungen der Industrie an die Stromversorgung sind eine jederzeit lückenlose Versorgungssicherheit und im internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Strompreise. Swissmem und scienceindustries kommen zum Schluss, dass die Anforderungen der Industrie bei der «Energiestrategie 2050» nicht genügend berücksichtigt werden und lehnen wesentliche Elemente dieser Strategie grundsätzlich ab:

Unterstützung für den Ausbau der Wasserkraft und der Netzinfrastruktur
Swissmem und scienceindustries können sich mit marktkonformen Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz einverstanden erklären. Anreizmodelle und wettbewerbliche Ausschreibungen fügen sich in die von den Industrieunternehmen seit Jahren verfolgte Stossrichtung ein. Im Weiteren unter-stützt die Industrie den Ausbau der Wasserkraft, den Um- und Ausbau der Stromnetzinfrastruktur sowie raschere Bewilligungsverfahren für den Bau von Stromerzeugungsanlagen und Stromnetzen.

Lösungsansätze aus Sicht der Industrie
Für eine zukunftsfähige Energieversorgung, welche die Versorgung mit Strom lückenlos sicherstellt und im Vergleich zum Ausland konkurrenzfähige Strompreise ermöglicht, braucht es aus Sicht der Industrie folgende Massnahmen:

(Swissmem/mc/ps)

Über die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie)  
Mit über 340‘000 Beschäftigten ist die MEM-Industrie die mit Abstand grösste industrielle Arbeitgeberin der Schweiz. Sie erwirtschaftete 2011 rund 9,2% des BIP und exportierte Güter im Wert von CHF 68,5 Milliarden. Das sind rund 35 % der gesamten Güterausfuhren der Schweiz. Die MEM-Industrie exportiert fast 80 % ihrer Erzeugnisse. Die MEM-Industrie hat den Energiebedarf im Vergleich zu 1990 um 43.1% gesenkt – und dies bei massiv erhöhter Wertschöpfung. Im Gleichschritt dazu reduzierte sie den CO2-Ausstoss um 55%. Die Unternehmen der MEM-Industrie beziehen über 7,5% des Schweizer Gesamtstromes.

Über die Industrien Chemie Pharma Biotech
Die rund 250 Mitgliedfirmen von scienceindustries erwirtschaften über 98% Ihrer Umsätze im Ausland und tragen als grösste Exportindustrie fast 40% zu den Gesamtexporten und über 44% an die privaten Forschungsaufwendun-gen der Schweiz bei. Die Unternehmen von scienceindustries beziehen rund 5% des Schweizer Gesamtstromes und konnten dabei bei einem Produkti-onswachstum von rund 15% pro Jahr seit 1990 ihren Stromverbrauch prak-tisch stabil halten und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen um über 12% senken.

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