Inficon-CEO Lukas Winkler.
Bad Ragaz – Das Messtechnikunternehmen Inficon hat im zweiten Quartal 2016 einen höheren Umsatz erzielt als im Vorjahresquartal und unter dem Strich auch deutlich mehr verdient. Das Unternehmen profitiert unter anderem von der guten Automobil- und normalen Halbleiterkonjunktur, einer erstarkenden OLED-Technologie und einer Erholung im Bereich Solarzellenfertigung. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird bekräftigt und die Aktien reagieren mit Aufschlägen.
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,9% auf 75,5 Mio USD. Akquisitions- und währungsbereinigt legte der Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,3% zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Der EBIT kletterte derweil um 31% auf 11,8 Mio USD und die entsprechende Marge auf 15,6% nach 13,1% im Vorjahr. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie die Verkaufs- und Administrationskosten seien nicht zuletzt akquisitionsbedingt gestiegen, heisst es gleichwohl. Unter dem Strich verdiente Inficon 9,7 Mio USD, rund 13% mehr als im Vorjahr.
OLED und Solar treiben Markt Semi & Vaccuum Coating
Der Umsatz im Markt für Semi & Vacuum Coating verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 19% auf 27,9 Mio USD. Diese über den Erwartungen liegende Entwicklung zeige die zunehmende Etablierung der OLED-Bildschirm-Technologie, die normale Geschäftsentwicklung im Halbleiterbereich und nicht zuletzt auch ein langsam wieder erstarkendes Solargeschäft, heisst es weiter. Bei den optischen Beschichtungen sei indessen eine Marktverschiebung Richtung China spürbar, was auf der Dynamik in Europa und Japan laste.
Das Plus im Marktbereich Refrigeration, Air Conditioning & Automotive betrug 11%, der Markt Security & Energy steigerte die Verkäufe um 90% auf 7,8 Mio USD. Hier habe man den in den vergangenen Quartalen aufgestauten Lieferrückstand bereits etwas abgebaut. General Vacuum verbuchte mit einem Umsatz von 22,2 Mio ein Minus von 12% gegenüber dem Vorjahr. Ein Teil dieses Rückgangs erkläre sich durch die Umgliederung von Kunden zwischen den Marktsegmenten. Zudem spiegele sich darin der verhaltene Trend wieder und vor allem die in Europa vergleichsweise schleppende Konjunkturentwicklung.
Kein einheitlicher Trend bei den Kunden
«Wir haben in allen Märkten bis auf General Vacuum Wachstum gesehen», sagte CEO Lukas Winkler am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Als Wachstumstreiber macht der CEO höhere Investitionen der Kunden im Bereich Leck-Suche sowie neue Produkte von Inficon aus. Das Bild bei den Kunden sei jedoch vielschichtig. Während einige kräftig investierten, hielten sich andere zurück.
Im Marksegment General Vacuum rechnet Winkler mit Beiträgen durch die in den USA zugekaufte InstruTech. Vakuum-Technik komme bei mehr und mehr Fertigungsprozessen zum Einsatz, etwa im Bereich Life Science, Analyse, oder Lebensmittelverpackung. Regional gesehen rechnet er in den Emerging Markets mit Wachstum und einer Erholung in den USA.
Guidance bestätigt
Für das Gesamtjahr 201 bestätigt das Management die Guidance. Das Unternehmen rechnet weiter mit einem Umsatz über der Marke von 300 Mio USD, und die Betriebsgewinnmarge soll «über 15%» zu liegen kommen (2015: 14,3%).
Der Reingewinn ist höher ausgefallen als von den Analysten erwartet. Die bestätigte Guidance lasse ein weiter positives Momentum erwarten, heisst es. (awp/mc/pg)