Inficon-CEO Lukas Winkler.
Bad Ragaz – Das Messtechnikunternehmen Inficon hat im Geschäftsjahr 2011 neuen Höchstwerte bei Umsatz, EBIT und Reingewinn erzielt. Allerdings spürt das Unternehmen seit Jahresmitte in gewissen Gebieten die konjunkturelle Abkühlung, was sich im letzten Jahresviertel in tieferen Verkäufen manifestierte. Den Aktionären wird eine höhere Ausschüttung vorgeschlagen und für das laufende Geschäftsjahr 2012 zeigt sich das Unternehmen vorsichtig optimistisch.
Im vierten Quartal ging der Umsatz um 8% auf 70,0 Mio USD zurück. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 3% auf 12,3 Mio USD, was knapp 18% des Umsatzes entspricht. Unter dem Strich resultierte jedoch ein um 41% höherer Reingewinn von 12,1 Mio USD, wie der Anbieter von Vakuuminstrumenten, Sensortechnologie und Prozesskontrollsoftware am Donnerstag mitteilte. Der Umsatzrückgang im letzten Quartal 2011 sei auf die Abkühlung der Märkte für Spezifische Vakuumprozessindustrien und Kälte- und Klimatechnik zurückzuführen, so Inficon. Diese dauere seit Mitte 2011 an. Mit den vorgelegten Q4-Zahlen hat Inficon die Erwartungen der Helvea-Analysten beim Umsatz verfehlt, auf Gewinnstufe jedoch deutlich übertroffen.
Neue Höchswerte im 2011
Auf das Gesamtjahr 2011 gesehen hat Inficon indes neue Höchstwerte beim Umsatz, EBIT und Reingewinn erzielt. Die Verkäufe wuchsen um 18% auf 312,1 Mio, der EBIT um 45% auf 55,9 Mio und der Reingewinn um 62% auf 43,7 Mio USD. Voll verwässert resultierte ein Nettogewinn pro Aktie von 19,85 USD nach 12,47 USD im 2010. Der operative Cashflow lag mit 45,3 Mio USD unter den 50,3 Mio USD im Vorjahr. Die 2011 erfolgten Akquisitionen hätten 1,9 Prozentpunkte und vorteilhafte Währungseffekte 6,4 Prozentpunkte zur Umsatzsteigerung beigetragen. Die Verbesserung des Ergebnisses sei auch auf das straffe Kostenmanagement, die tiefere Steuerquote sowie auf eine Neubewertung einer früheren Akquisition zurückzuführen.
Besonders deutlich habe der Markt «Allgemeine Vakuumanwendungen» (+21%) zugelegt, hiess es. Die wirtschaftliche Dynamik Asiens habe sich besonders in den höheren Verkäufen für spezifische Vakuumprozess-Industrien (+21%) und die Kälte- und Klimatechnik (+19%) niedergeschlagen. Der Zielmarkt Notfallhilfe & Sicherheit ging hingegen um 17% zurück.
Solide Bilanz – Dividendenerhöhung
Die flüssigen Mittel stiegen per Ende 2011 auf 73,6 Mio USD nach 66,9 Mio per Ende Vorjahr. Das Nettoumlaufvermögen stieg aufgrund der Geschäftsverlangsamung per Ende Jahr auf 22,3 Umsatzprozente an, heisst es weiter. Die Eigenkapitalquote ging auf 71% zurück, von 74% im Vorjahr. Der Verwaltungsrat beantragt für 2011 eine Ausschüttung von 14 CHF je Aktie aus Reserven aus Kapitaleinlagen. Im Vorjahr waren 10 CHF je Anteil zur Auszahlung gekommen.
Ausblick «vorsichtig zuversichtlich»
Für das Geschäftsjahr 2012 bleibt Inficon «vorsichtig zuversichtlich» und erwartet einen Umsatz in der Höhe von 270 bis 310 Mio USD und einen Betriebsgewinn von 35 bis 53 Mio USD. Die Prognose gelte unter der Annahme, dass Europa seine «bekannten Herausforderungen» meistern wird, schreibt das Management. Trotz der nachlassenden Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr 2011, werde der Markt für Spezifische Vakuumprozess-Industrien weiterhin als «solide» eingeschätzt. (awp/mc/upd/ps)