Inficon-CEO Lukas Winkler.
Bad Ragaz – Der Technologie-Konzern Inficon hat Umsatz und Gewinn im vierten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und auf Jahressicht neue Höchstwerte erreicht, nach dem Rezessionsjahr 2009. Die Aktionäre sollen eine höhere Ausschüttung erhalten und für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich.
Im vierten Quartal steigerte Inficon den Umsatz um 30% auf 76,3 Mio USD. Der Betriebsgewinn (EBIT) erhöhte sich um 65% auf 13,4 Mio USD und der Reingewinn verdoppelte sich etwa auf 8,6 Mio USD, wie der Anbieter von Vakuuminstrumenten, Sensortechnologie und Prozesskontrollsoftware am Donnerstag mitteilte.
Reingewinn springt auf 27,1 Mio Dollar
Inficon führt die starke Entwicklung beim Umsatz im vierten Quartal auf positive Währungseffekte und die von Agilent Technologies akquirierte Produktlinie zurück. Besonders deutlich hätten die Märkte für Spezifische Vakuumprozess-Industrien und die Kälte- und Klimatechnik in Asien zugelegt, hiess es. Mit den Zahlen hat Inficon die Markterwartungen übertroffen. Im Geschäftsjahr 2010 stieg der Umsatz um 46% auf 265,4 Mio USD, der EBIT vervielfachte sich auf 39,2 Mio USD und der Reingewinn sprang auf 27,1 Mio USD. Der operative Cashflow lag bei 50,3 Mio USD nach 11,6 Mio USD im Vorjahr.
Kälte- und Klimatechnik in Asien besonders stark
Auch auf Jahressicht zeigten sich Spezifische Vakuumprozess-Industrien und Kälte- und Klimatechnik vor allem in Asien stark. Im Zielmarkt Notfallhilfe & Sicherheit lag der Umsatz auf Vorjahreshöhe. Der Bereich ist durch Grossaufträge der öffentlichen Hand geprägt und war spät in die Rezession geraten. Die 2010 von Agilent Technologies übernommene Produktlinie im Bereich Micro-Gas-Chromatographie (Micro-GC) entwickelt sich laut Inficon erfreulich. Sie rund zwei Umsatzprozent zum Wachstum bei. Betrieblich war die Gesellschaft trotz höherer erfolgsabhängiger Personalkosten, höherer Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben und moderater Sachinvestitionen erfolgreich.
Unternehmen bleibt zuversichtlich
Die flüssigen Mittel stiegen per Ende 2010 auf 70,3 Mio USD nach 32,3 Mio per Ende Vorjahr. Das Nettoumlaufvermögen lag bei etwas höherer Lagerhaltung und verkürzten Zahlungszielen weiterhin unter 20% des Umsatzes. Die Eigenkapitalquote ging auf 74% zurück, von 79% im Vorjahr. Der Verwaltungsrat beantragt eine Ausschüttung von 10,00 (4,00) CHF je Aktie. Diese soll entweder in Form einer Ausschüttung aus Gewinnrücklage oder aus Kapitaleinlage-Reserven erfolgen. Das Unternehmen bleibt für die kommenden Monate zuversichtlich. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet Inficon einen Umsatz von 260 bis 300 Mio USD und einen Betriebsgewinn von 38 bis 50 Mio USD.
Positive Effekte erwartet
Die solide Endnachfrage nach Consumer-Electronics mit einem vielfältigen Bedarf an Speichermedien und Flachbildschirmen, das zunehmende Marktinteresse an LED-Leuchtmitteln und wieder ansteigende Aktivitäten im Bereich Photovoltaik dürften sich für das Unternehmen 2011 positiv auswirken, hiess es. In Asien entwickele sich der Markt für Kälte- & Klimatechnik positiv, vorwiegend durch die wachsende lokale Nachfrage in China und Indien. Der Bereich Allgemeine Vakuumprozesse profitiere von der weiteren konjunkturellen Belebung und der Markt Notfallhilfe & Sicherheit dürfte von den steigenden Umwelt- und Sicherheitsbedürfnissen, der erneuerten Hapsite-Produktfamilie sowie den akquirierten Micro-GC-Produkten neue Impulse erhalten. (awp/mc/upd/ss)