Inficon schreibt 2020 trotz Rekord-Schlussquartal weniger Gewinn

Inficon schreibt 2020 trotz Rekord-Schlussquartal weniger Gewinn

Bad Ragaz – Das Messtechnikunternehmen Inficon hat im letzten Jahr unter dem Strich etwas weniger verdient. Die Dividende soll daher auch geringer ausfallen.

Konkret kam der Reingewinn bei 49,3 Millionen US-Dollar zu liegen und somit 7 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen aus dem St. Galler Rheintal am Donnerstag mitteilte. Die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden in etwa erfüllt.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 16,00 Franken je Aktie erhalten, nachdem im Vorjahr noch 18,00 Franken ausgeschüttet worden waren. Hier hatten die Experten zum Teil mehr erhofft.

Sinkende Profitabilität
Die restlichen Kennzahlen waren zumindest von der Grössenordnung her seit Januar bekannt. Der Umsatz nahm um 4,2 Prozent auf 397,8 Millionen Franken zu, der Betriebsgewinn (EBIT) hingegen um 4 Prozent auf 61,9 Millionen ab. Die Marge sank in der Folge auf 15,6 von 17,0 Prozent.

Der Grund für die sinkende Profitabilität war, dass der Bruttogewinn trotz der Umsatzsteigerung nur gehalten werden konnte – nicht zuletzt wegen Wechselkurseffekten. Ausserdem wurden die Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich gesteigert, wie das Unternehmen betonte.

Innerhalb des Geschäfts gab es zudem grosse Verschiebungen. Vereinfacht gesagt boomte das Geschäft mit Anwendungen für die Halbleiterindustrie (Semi & Vacuum Coating: +17%), die restlichen Industrieanwendungen hingegen waren weniger gefragt (-5,7%) und das Geschäft mit Sicherheitslösungen brach gar regelrecht ein (-25,9%).

Zweistelliges Plus im Q4
Im vierten Quartal für sich allein betrachtet boomte das Halbleitergeschäft ebenfalls. In dieser Zeitperiode konnten sich aber auch die Industrieanwendungen, der Bereich General Vacuum und der von staatlichen Grossaufträgen geprägte Sicherheitsbereich vom Coronadämpfer erholen.

In allen vier Zielmärkten und in allen Weltregionen seien im Jahres- und im Quartalsvergleich deutlich zweistellige Umsatzsteigerungen gelungen, so die Mitteilung. Dies habe im Schlussquartal zu einem Rekordumsatz von 116,9 Millionen Dollar geführt. Auch lag die operative Marge mit 18,3 Prozent deutlich über dem Wert für das Gesamtjahr.

Umsatzsteigerung im 2021
Dank sehr gut gefüllter Auftragsbücher schaut die Gesellschaft zuversichtlich auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Allerdings bleibe die wirtschaftliche Situation wegen der handelspolitischen Spannungen und der Pandemie anfällig.

In Zahlen wird ein deutlich höherer Umsatz von 420 bis 450 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Ausserdem soll die Betriebsgewinnmarge steigen, wobei hier kein genauer Wert genannt wird. (awp/mc/ps)

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