Bad Ragaz – Das Messtechnik-Unternehmen Inficon ist im zweiten Quartal 2022 dank einer anhaltend hohen Nachfrage zweistellig gewachsen. Wegen der hohen Beschaffungskosten blieb die Gewinnmarge jedoch lediglich knapp stabil. Die Prognosen für das Gesamtjahr werden entsprechend leicht angepasst.
Die Nachfrage sei weiterhin hoch gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Wegen der weiterhin bestehenden Lieferengpässe habe der Ausstoss jedoch im zweiten Quartal unter dem angestrebten Potenzial gelegen. Zudem hätten der «massive» Preiskampf auf den Beschaffungsmärkten sowie die nach Plan voranschreitenden Expansionsinvestitionen auf die Margen gedrückt.
So zog der Umsatz zog im Vergleich zur Vorjahresperiode um knapp 11 Prozent auf 139,8 Millionen US-Dollar an. Unter Ausklammerung von Währungs- und minimalen Akquisitionseffekten ergab sich gar ein organisches Wachstum von beinahe 15 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal blieb der Umsatz indes beinahe stabil.
Im Markt Semi & Vacuum Coating, dem mit einem Umsatzanteil von mehr als der Hälfte wichtigsten von Inficon, habe der Boom gestützt durch die ungeschmälerten Investitionen in neue Herstellkapazitäten und den laufenden Bedarf der Chiphersteller unverändert angehalten.
Gewinn bleibt leicht hinter Erwartungen zurück
Der operative Gewinn (EBIT) verbesserte sich im Vergleich zum Umsatz unterproportional um 10 Prozent auf 25,1 Millionen Dollar. Die entsprechende Marge ging in der Folge um 10 Basispunkte auf 18,0 Prozent etwas zurück. Der Reingewinn legte gleichzeitig um 13 Prozent auf 19,9 Millionen zu. Damit hat Inficon die Erwartungen der Analysten auf Umsatzstufe gut erreicht, mit dem Gewinn hingegen knapp verfehlt.
Die Prognosen für das Gesamtjahr 2022 werden entsprechend etwas angepasst. Neu wird ein Umsatz zwischen 560 und 600 Millionen US-Dollar in Aussicht gestellt, bisher lag die Spanne bei 550 bis 600 Millionen. Hier zeigt sich das Unternehmen also eine Spur zuversichtlicher. Für die Betriebsgewinnmarge erwartet Inficon indes lediglich noch einen Wert von rund 19 Prozent, bei der früheren Prognose war noch von über 20 Prozent die Rede.
Insgesamt beurteilt Inficon die Aussichten jedoch «weiterhin positiv, trotz der bestehenden Engpässe auf den Beschaffungsmärkten und der politischen Unwägbarkeiten». Der rekordhohe Auftragsbestand, die positiven Effekte der neu geschaffenen Kapazitäten und Investitionen in flexiblere Produktionsprozesse sollten im zweiten Halbjahr zu weiter steigenden Umsätzen führen, ebenso staatliche Aufträge im Sicherheitsmarkt. (awp/mc/pg)