Insolvenzen steigen um sechs Prozent
Zürich – Von Januar bis März 2013 kam es in der Schweiz zu 1169 Konkurseröffnungen aufgrund von Firmeninsolvenzen. Dies sind sechs Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Während es im Tessin zu einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten kam, war die Zunahme der Insolvenzen in den anderen Regionen insgesamt moderat. Die Auflösungen von Firmen nach OR Artikel 731 b stiegen um ganze 45 Prozent.
Im Kontrast zur Zunahme bei den Konkursen stagnierten gemäss einer Mitteilung des Wirtschaftsinformationsdienstes Dun & Bradstreet (D&B) vom Freitag die Neugründungen im ersten Quartal 2013. Mit 10099 neu im Handelsregister eingetragenen Unternehmen wurden nur 35 Firmen mehr als in der Vergleichsperiode des Vorjahres gegründet. Der grösste Zuwachs an neuen Firmen fand im Espace Mittelland statt, gefolgt von der Nordwestschweiz und dem Tessin.
1752 Firmenkonkurse im Q1 2013
Im ersten Quartal 2013 wurde in der Schweiz über 1752 Firmen der Konkurs eröffnet, was einer Zunahme von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Insolvenzen, bei denen Unternehmen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten, machten 1169 dieser Fälle aus – eine Steigerung um sechs Prozent. Während die Firmenpleiten in der Zentralschweiz stagnierten, nahmen sie in allen anderen Grossregionen zu. Einen massiven prozentualen Anstieg gab es dabei im Tessin (+51%). In der Nordwestschweiz (+10%), im Espace Mittelland (+6%), in der Ostschweiz (+5%), in Zürich (+3%) und in der Genferseeregion (+1%) war der Zuwachs bei den Insolvenzen weniger stark ausgeprägt.
Von den insgesamt 1752 Firmenkonkursen kamen 1169 Fälle durch Insolvenz und 583 Fälle durch die Anwendung von OR Artikel 731b zustande. Die Konkurseröffnungen durch Organisationsmängel machten somit 33 Prozent aller Konkurse aus. Die Zahl der Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung gemäss OR 731b nahm im Vorjahresvergleich gesamtschweizerisch um 45 Prozent zu.
Insolvenzen versus OR Artikel 731b: Konkurse durch Organisationsmangel
Seit Anfang 2008 ist das Konkursverfahren ohne Konkurseröffnung (Schweizerisches Obligationenrecht Artikel 731b) in Kraft. Dieses regelt das Vorgehen bei sogenannten Organisationsmängeln von Firmen. Wenn ein notwendiges Organ einer Firma fehlt oder wenn die Organe nicht rechtmässig zusammengesetzt sind, kann ein Aktionär, ein Gläubiger oder der Handelsregisterführer beim Richter beantragen, dass Massnahmen getroffen werden. Eine der möglichen Massnahmen ist die Liquidation nach den Vorschriften über den Konkurs. Dabei werden die Firmen gemäss dem Konkursverfahren aufgelöst, ohne dass eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt. Somit ist also neben dem Konkurs durch Insolvenz auch ein Konkurs durch Organisationsmangel möglich. D&B wertet die Konkurse nach beiden Ursachen aus, soweit dies aus den Konkurspublikationen ersichtlich ist (siehe Tabelle „Gesamtübersicht Firmenkonkurse“).
10’099 Neueintragungen
Von Januar bis März 2013 wurden 10’099 Firmen neu ins Handelsregister eingetragen. Dies entspricht praktisch dem Vorjahreswert. In der Zentralschweiz nahm die Zahl der Neueintragungen deutlich ab (-10%) und auch in Zürich fand ein leichter Rückgang statt (-1%). In den anderen Regionen gab es mehr neue Firmen als in der Vergleichsperiode. Am stärksten war der Zuwachs im Espace Mittelland (+6%), gefolgt von der Nordwestschweiz (+3%), dem Tessin (+2%) sowie der Ostschweiz und der Genferseeregion (beide +1%).
Informationen zur Erhebungsmethode finden Sie unter http://www.dnb.ch/methode. (D&B/mc/ps)
Über D&B – Dun & Bradstreet (Schweiz) AG
D&B ist der schweiz- und weltweit führende Wirtschaftsinformationsdienst. Unternehmen nutzen D&B zur Bonitätsprüfung und zur Identifizierung von Geschäftspartnern. Basis dafür ist die D&B-Datenbank mit über einer Million Schweizer Unternehmen und mehr als 200 Millionen Unternehmen weltweit. In die Bonitätsbewertung der Firmen fliesst auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in der Schweiz jährlich mehr als 20 Millionen Rechnungen aus. D&B Schweiz gehört zur schwedischen Bisnode Gruppe, dem europäischen Marktführer für Wirtschaftsinformationen. Sie hat ihren Sitz in Urdorf (ZH) und beschäftigt rund 110 Mitarbeiter.