Liestal – Eine Studie von bwa consulting in Bern Bern unterstreicht den wachsenden Sparbeitrag von Generika in der Schweiz. In 2017 betrugen die direkten mit Generika realisierten Einsparungen 415 Mio Franken, was eine Zunahme um 14% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Direkte und indirekte Einsparungen zusammengenommen leisten Generika schon heute einen Sparbeitrag von über 1 Mrd Franken jährlich. „Diese Entwicklung belegt eindrücklich, dass das aktuelle Preisfestsetzungssystem nachhaltig funktioniert“ sagt Dr. Axel Müller, Geschäftsführer Intergenerika und Schirmherr der Allianz „Nein zu Referenzpreisen“.
Diese Initiative vereint die wichtigsten Akteure des Schweizerischen Gesundheitssystems im Kampf gegen ein Referenzpreissystem für patentabgelaufene Arzneimittel, dessen Einführung der Bundesrat plant. Anfang Februar stiess das Schweizerische Konsumentenforum zu der Initiative dazu, zu deren Mitglieder SPO Patientenschutz, die Verbände der Ärzteschaft FMH und Apotheker pharmaSuisse, APA (Ärzte mit Patientenapotheke“), scienceindustries, der Wirtschaftsverband Chemie, Pharma, Biotech, vips (Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz), die Interessensgemeinschaft Schweizer Pharma KMU, das Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen und Intergenerika zählen.
Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums, welches für die Interessen der Schweizer Konsumenten und somit Patienten eintritt und für Wahlfreiheit bei Medikamenten steht, begründete den Beitritt wie folgt „Wir unterstützen diese wertvolle Initiative aus voller Überzeugung. Referenzpreise bei Medikamenten würde eine Bevormundung unserer Patienten gleichkommen und ihnen und ihrer Gesundheit nur schaden.“ Erfahrungen aus dem europäischen Ausland belegen gemäss Intergenerika die weitreichenden negativen Auswirkungen von Referenzpreisen beispielsweise auf die Versorgungssicherheit bei lebensnotwendigen Medikamenten und die Therapietreue. Zudem werden in diesem Billigstmedizin-System Patienten durch Zuzahlungen über Gebühr ökonomisch belastet. Ihr vertrautes Präparat bekommen sie nur dann, wenn sie in der Apotheke den Differenzbetrag aus eigener Tasche bezahlten. Ansonsten müssen sie auf das billigste Präparat wechseln.
Konstruktiver Gegenentwurf zu Referenzpreisen
„Dieses System ist für die Schweizer Patienten nicht zumutbar“ bekräftigt der promovierte Apotheker Axel Müller. Anstelle eines Wechsels zu einem Referenzpreissystem macht sich der Generika-Experte nach dem Motto „Never change a winning formula“ für den Erhalt der definierten Preisabstände zum Originalpräparat und des differenzierten Selbstbehaltes stark, bei dem Patienten schon heute in einem sozial verträglichen Masse ökonomisch in die Pflicht genommen werden. „Dass das bisherige System immer besser greift und ein Systemwechsel keineswegs erforderlich ist, beweisen die aktuellen Zahlen zu den realisierten Einsparungen mit Generika. Um Generika und deren Sparbeitrag weiter zu fördern, fordern wir darüber hinaus gleichlange Spiesse bei der Vertriebsmarge. Ärzte und Abgeber dürfen bei der Verschreibung beziehungsweise Abgabe von Generika nicht mehr benachteiligt werden, wie das heute der Fall ist.“ (Intergenerika/mc)
Intergenerika ist die Vereinigung der führenden Generikafirmen in der Schweiz, die ihrerseits über 90% des Generika-Volumens in der Schweiz repräsentieren. Intergenerika fördert die Akzeptanz von Generika durch Aufklärung von Medizinalpersonen, Fachverbänden, Krankenkassen und Patienten und fördert deren Verbreitung als qualitativ mindestens gleichwertige, jedoch preiswertere Arzneimittel. Im Weiteren plant und koordiniert der Verband die Kontakte zu Medien, Behörden und Vereinigungen im Bereiche von Medizinalpersonen und des Gesundheitswesens. Mit allen Massnahmen verfolgt Intergenerika das Ziel einer angemessenen Vertretung von Generika im schweizerischen Arzneimittelmarkt bzw. im schweizerischen Gesundheitswesen.