Interroll-CEO Paul Zumbühl. (Foto: Interroll)
Sant’Antonino – Die Interroll-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2015 Umsatz, Auftragseingang und Gewinn wie vorab bereits angekündigt deutlich gesteigert. Dabei zeigten alle Unternehmensregionen und Produktgruppen eine positive Entwicklung. Der Gewinn nahm aufgrund von Produktivitätssteigerungen und deutlich geringeren Investitionen als in der Vorjahresperiode überproportional zu.
Der Umsatz legte um 9,1% auf 171,3 Mio CHF zu und der Auftragseingang gar um über 19% auf 206,3 Mio CHF, wie der Tessiner Logistiktechnik-Anbieter am Freitag mitteilte. In Lokalwährungen waren die Wachstumsraten mit 19% bzw. 28% gar noch deutlich höher.
Beim Betriebsgewinn (Stufe EBIT) gelang mehr oder weniger eine Verdopplung auf 17,5 Mio und beim Reingewinn ein Plus von gut 80% auf 12,8 Mio CHF. Interroll lag mit den EBIT-Zahlen deutlich über den Schätzungen, wo die Analysten von ZKB und Helvea Baader lediglich 14,2 Mio bzw. 13,8 Mio CHF geschätzt hatten.
Die grosse Gewinnsteigerung wird vor allem mit hohen Kosten im Vorjahr begründet, die im laufenden Jahr weggefallen sind. 2014 seien hohe strategische Einmalaufwendungen und Investitionen in das langfristige Wachstum und die nachhaltige Profitabilität getätigt worden, hiess es, die hauptsächlich im ersten Halbjahr verbucht worden seien.
Wachstum in allen drei Konzernregionen
Alle drei Regionen EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika), Amerika und Asien-Pazifik hätten sich im ersten Halbjahr 2015 erfreulich entwickelt. Das stärkste Wachstum mit 22% auf 45,4 Mio CHF wies Amerika auf. Hier schreite der Ausbau des Standorts in Cañon City voran und die Produktivität sei merklich gesteigert worden. In Atlanta soll die Produktion von Carton Flow-Leisten im Herbst aufgenommen werden.
Der Umsatz in EMEA wuchs um 3,2% auf 104,2 Mio CHF. Dabei seien die DACH- und Benelux-Regionen sowie Frankreich solide gewachsen, Italien und Osteuropa stark. Die Türkei und Südafrika seien dagegen eher verhalten in das Jahr gestartet, so das Unternehmen weiter.
In Asien-Pazifik wuchs das Volumen um 14% auf 21,7 Mio CHF. In China betrug das Plus rund 29%. Neben Aufträgen von langjährigen Kunden wie der chinesischen Post oder SF Express sei auch die Kundenbasis ausgebaut worden. Der Auftragseingang im südostasiatischen Raum ist um rund 28% gewachsen. Weiteren Schub erhofft sich Interroll hier von einer Messe in Shanghai im Herbst. Während der Umsatzanteil in Asien-Pazifik aktuell bei 13% liege, sei dieser in Amerika auf 27% gestiegen.
«Positive Entwicklung» in allen Produktgruppen
Ausserdem spricht Interroll von einer «positiven Entwicklung» in allen Produktgruppen. Der Bereich «Rollers» (Förderrollen) wuchs um rund 23% und «Conveyors & Sorters» (Förderer & Sorter) um gut 30%.
Aufgrund der Währungseinflüsse habe die Produktegruppe «Drives» (Motoren und Antriebe für Förderanlagen) beim Umsatz in Schweizer Franken ein Minus von 5% verbucht, in Lokalwährung jedoch ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. «Pallet & Carton Flow» (Fliesslager) verbuchten in CHF einen Umsatzrückgang um 7%, legte aber beim Auftragseingang um 12% zu.
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Im Lichte der guten Performance sowie des starken Auftragseingangs im ersten Halbjahr starte man optimistisch ins zweite Semester 2015, heisst es. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Steigerung des Reingewinns im zweiten Halbjahr weniger stark ausfallen werde, da die Einmaleffekte im Vorjahr – wie erwähnt – vor allem in der ersten Jahreshälfte angefallen seien. (awp/mc/ps)