Interroll verzeichnet 2024 einen Gewinnrückgang

Sant› Antonino – Das Fördertechnikunternehmen Interroll hat 2024 weniger Gewinn gemacht. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen trotzdem eine unveränderte Dividende erhalten.
Der Lagerlogistikspezialist war in einem Umfeld mit verhaltener Nachfrage im Projektgeschäft und einem starken Schweizer Franken im Geschäftsjahr 2024 etwas weniger profitabel als im Jahr davor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der operative Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um 5,6 Prozent auf 100,4 Millionen Franken zurück. Der EBIT sank um 7,3 Prozent auf 77,8 Millionen Franken.
Die operativen Margen blieben mehr oder weniger stabil. So blieb die EBITDA-Marge unverändert bei 19,1 Prozent. Die EBIT-Marge ging leicht auf 14,8 von 15,1 Prozent zurück. Unter dem Strich blieb ein um 5,7 Prozent tieferer Reingewinn von 62,5 Millionen Franken. Die Erwartungen der Analysten konnten in allen Bereichen leicht übertroffen werden.
Ungünstige Wechselkurse
Beim freien Cashflow kam es zu einem Rückgang auf 77,4 von 91,1 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der «soliden Finanzlage» eine unveränderte Dividende von 32,00 Franken je Anteilsschein vor.
Interroll hat gemäss Angaben vom Januar im vergangenen Jahr weniger umgesetzt. Der Umsatz sank um 5,3 Prozent auf 527,1 Millionen Franken. Ungünstige Wechselkurse dämpften die Entwicklung. In Lokalwährungen lag der Rückgang bei 2,3 Prozent. Der Auftragseingang lag mit 519,5 Millionen Franken praktisch auf Vorjahresniveau. Ein Mangel an Grossaufträgen im Projektgeschäft, insbesondere im E-Commerce-Bereich, konnte durch eine Erholung im Produktgeschäft teilweise ausgeglichen werden.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Regionen
Die Entwicklung in den Produktgruppen verlief unterschiedlich: Während der Bereich «Drives» ein Umsatzwachstum auf 181,6 Millionen Franken (+6,1%) verzeichnete, gingen die Umsätze im Segment «Conveyors & Sorters» um 21,7 Prozent auf 193,0 Millionen Franken zurück.
Regional zeigte sich ebenfalls eine heterogene Entwicklung: Während der Umsatz in der EMEA-Region um 8,2 Prozent auf 313,5 Millionen Franken anstieg, sanken die Erlöse in Nord- und Südamerika um 18,2 Prozent auf 157,1 Millionen Franken. In der Asien-Pazifik-Region fiel der Umsatz um fast einen Viertel auf 56,5 Millionen Franken. Der Rückgang ging grösstenteils auf das Ausbleiben eines Grossprojekts aus dem Vorjahr in Südkorea zurück.
«Abschwung hat Tiefpunkt erreicht»
Für das laufende Jahr gibt Interroll keine konkrete Prognose ab. Das Unternehmen erwartet allerdings gemäss Mitteilung eine Erholung des Marktes, insbesondere im Bereich Lager & Distribution sowie im Flughafen-Sektor. «Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass der Abschwung seinen Tiefpunkt erreicht hat, da unsere Produktverkäufe im Jahr 2024 wieder angezogen haben», hiess es in der Mitteilung.
Trotz makroökonomischer Unsicherheiten sieht sich das Unternehmen den Angaben zufolge strategisch gut aufgestellt, um von einer steigenden Nachfrage nach Automatisierungslösungen zu profitieren. (awp/mc/ps)