Intershop 2010: EBIT und Reingewinn gesteigert

Intershop 2010: EBIT und Reingewinn gesteigert

Intershop-CEO Cyrill Schneuwly.

Zürich – Das Immobilienunternehmen Intershop hat im Geschäftsjahr 2010 sowohl EBIT als auch Reingewinn deutlich gesteigert. Weiter tritt VR-Präsident Rolf Leuenberger aus Altersgründen zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Für 2011 erwartet Intershop ein herausforderndes Geschäftsumfeld.

Der Reingewinn stieg 2010 um 14,0% auf 57,6 Mio CHF. Das Betriebsergebnis nahm ebenfalls klar auf 90,5 Mio CHF zu, was einem Anstieg um 9,0% entspricht. Erfreuliche Erfolge habe das Unternehmen bezüglich der Reduktion der Leerstandsquote und der Realisierung von Mehrwerten durch Liegenschaftsverkäufe erzielt, hiess es weiter.

Zahlenausweis deutlich über Erwartungen
Der Nettoliegenschaftsertrag verbesserte sich leicht auf 74,8 (74,2) Mio CHF. Aus dem Verkauf von Immobilien erzielte das Unternehmen einen deutlich gestiegenen Erfolg von 18,6 (7,6) Mio CHF. Die Bewertungsgewinne lagen bei 3,7 Mio CHF nach 9,9 Mio CHF im Vorjahr. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Intershop die Erwartungen der ZKB klar übertroffen. Der zuständige Analyst hatte im Vorfeld einen Nettoliegenschaftsertrag von 72,0 Mio, ein Betriebsergebnis von 79,2 Mio und einen Reingewinn von 49,7 Mio CHF geschätzt. Die Bilanzsumme lag per Stichtag Ende Jahr bei 1’223,7 (Ende 2009: 1’244,2) Mio CHF. Der Marktwert der Immobilien blieb mit 1’200,0 Mio CHF gegenüber 1’201,8 Mio CHF im Vorjahr fast konstant. Die Eigenkapitalrendite erhöhte sich auf 11,1 (9,9)%.

Wechsel im VR-Präsidium
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 20 CHF pro Aktie. Ebenso wird als Nachfolger des scheidenden Präsidenten Leuthard Dieter Marmet als neuer VR-Präsident vorgeschlagen. Er verfüge als langjähriges Mitglied der Generaldirektion der ZKB über fundiertes Wissen und ausgeprägte Erfahrung im Finanzwesen und der Immobilienwirtschaft, heisst es. Für 2011 erwartet Intershop ein anspruchsvolles Geschäftsjahr. Insbesondere im gewerblichen Bereich zeichne sich ein zunehmendes Überangebot ab. Ein weiteres Risiko sieht der CEO Cyrill Schneuwly bei den momentan tiefen Zinsen. «Sollten die Zinsen schneller steigen als erwartet, könnten Immobilien als nicht mehr so attraktive Investitionsziele identifiziert werden, was sich negativ auf die Transaktionskosten als auch auf die Bewertungen der Immobilienportfolios auswirken könnte», erklärte der CEO an einer Pressekonferenz.

Ausschau nach Akquisitionsobjekten
Insgesamt gab sich der CEO jedoch zuversichtlich, auch wenn der Mietertrag aufgrund der Veräusserungen 2010 sinken dürfte. «Wir halten weiterhin nach strategiegerechten Akquisitionsobjekten Ausschau», so Schneuwly. Aufgrund der momentan hohen Preise sei es jedoch schwieriger als auch schon, neue Objekte zu lokalisieren. So habe man im vergangenen Geschäftsjahr von 100 evaluierten Objekten schlussendlich nur eines erworben. Von Analystenseite werden die vorgelegten Zahlen positiv bewertet. So bezeichnet Stefan Schürmann von Vontobel den Zahlenkranz als «überzeugend». Vor allem die Eigenkapitalrendite von 11,1% sei erfreulich, vor allem da dies den höchsten Wert unter den Schweizer Immobilienunternehmen darstellt. Der Ausblick des Unternehmens wird indes als «ziemlich» vorsichtig bezeichnet. Das Rating wird mit «Hold» und das Kursziel mit 300 CHF bestätigt.

Aktie praktisch unverändert
Auch für Markus Waeber von der ZKB hätten die Ergebnisse über den Erwartungen gelegen. Jedoch sei der überproportionale Anstieg des EBIT und Reingewinns hauptsächlich dem Verkauf von Liegenschaften geschuldet. Aufgrund der erwartet tieferen Verkaufsgewinne rechnet Waeber jedoch mit einer zukünftig tieferen Dividende von 15 CHF. Ebenfalls seien die Titel gegenüber dem NAV mit einer Prämie von 25% (Sektor 15% bewertet, weshalb er die Einstufung der Titel auf «Untergewichten» von bisher «Marktgewichten» senke. Bei Anlegern werden die Ergebnisse eher gleichgültig aufgenommen. Die Aktie gewinnt bis gegen 15.55 Uhr nur 0,1% auf 316.50 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewinnt derweil 0,89%. (awp/mc/ss/upd/ps)

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