Intershop-CEO Cyrill Schneuwly. (Foto: Intershop)
Zürich – Die Immobiliengesellschaft Intershop hat im ersten Semester 2015 deutlich höhere Gewinnzahlen erzielt. Wesentlicher Treiber des Erfolgs war gemäss einer Medienmitteilung vom Donnerstag der Gewinn aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen des Projektes «eden5». Negativ auf das Ergebnis ausgewirkt hätten sich dagegen der starke Franken und die negativen Zinsen. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen dennoch von einem «erfreulichen» operativen Ergebnis aus und stellt den Aktionären für 2015 ein unveränderte Dividende in Aussicht.
Konkret stieg Betriebsergebnis (EBIT) um 23% auf 44,2 Mio und der Reingewinn um 19% auf 29,2 Mio CHF. Getrieben wurden der Erfolg von den 11,9 Mio CHF aus dem Verkauf von 27 Eigentumswohnungen des Projekts «eden5». Der starke Schweizer Franken führte dagegen zu einer Wertanpassung der Beteiligung an Corestate Capital von 1,9 Mio CHF und zu einem Absinken der Marktwerte der Zinsabsicherungsinstrumente.
Der Nettoliegenschaftsertrag lag dagegen 1,6% unter dem Vorjahr bei 36,9 Mio CHF, was Intershop mit dem Auszug eines Hauptmieters aus dem Entwicklungsprojekt Au-Wädenswil und der im Vorjahr veräusserten Renditeliegenschaften begründet. Der Liegenschaftsertrag sank um 1,2% auf 41,7 Mio. Unter Ausschluss der Portfolioveränderungen sei der Ertrag der Renditeliegenschaften aber stabil geblieben. Der Liegenschaftsaufwand stieg wegen höherer Ausgaben für Unterhalts- und Reparaturarbeiten um 1,5% auf 4,7 Mio CHF.
Fokus auf Entwicklung des eigenen Portfolios – keine Zukäufe
Der Marktwert der Liegenschaften betrug am Ende der Berichtsperiode 1,227 Mrd CHF und reduzierte sich nach Abzug der getätigten Investitionen um 0,1 Mio. Die Leerstandsquote stieg in den ersten sechs Monaten etwas auf 11,5% (Ende 2014 11,0% und Ende Juni 2014 10,9%). Das Portfolio habe am Bilanzstichtag 59 Liegenschaften inklusive Entwicklungs- und Promotionsprojekte umfasst. Die Mieterträge der Berichtsperiode stammen aus 48% Büro und Bildungswesen, 32% Gewerbe und Logistik, 7% Detailhandel und Gastronomie und 13% Wohnen und Parking.
Intershop tätigte im ersten Semester keine Zukäufe. Der Fokus habe auf der Entwicklung des eigenen Portfolios gelegen. Mit der umfassenden Sanierung der Liegenschaft an der Edenstrasse 20 in Zürich habe man gleich nach Erhalt der Baufreigabe begonnen. Der Gestaltungsplan «AuPark» sei finalisiert und der Stadt Wädenswil eingereicht worden. Zudem sei der Überbauungsplan für ein Areal in Basel zur Erstellung weiterer Wohneinheiten erarbeitet sowie der Bau dreier Mehrfamilienhäuser mit 18 Mietwohnungen in Kilchberg vorangetrieben worden, dessen Fertigstellung ist für das zweite Semester 2016 geplant ist.
Weiterhin schwieriges Wirtschaftsumfeld erwartet
Mit Blick auf das Gesamtjahr erwartet Intershop, dass das wirtschaftliche Umfeld mit einem starken Franken und negativen Zinsen kurzfristig kaum eine wesentliche Veränderung erfahren wird, weshalb die Herausforderungen für das Unternehmen kaum abnehmen dürften. Die Vermietung gewerblicher Flächen werde dabei auch im mittleren Preissegment anspruchsvoll bleiben, was Intershop mit den unter Kostendruck stehenden Mietern begründet, die danach strebten, ihren Mietaufwand zu reduzieren.
Die Leerstandsquote für Ende 2015 wird auf Höhe des Vorjahres (11,0%) erwartet. Akquisitionen grösserer Liegenschaften und Projekte stellt Intershop vorerst nicht in Aussicht. Selektiv wolle man aber weiterhin Gelegenheiten zum Verkauf von Immobilien wahrnehmen. Der unter anderem aufgrund des Einflusses der Negativzinsen auf die Zinsabsicherungsinstrumente erwartete Anstieg des Finanzaufwands soll durch Erträge aus der Anlage liquider Mittel und aus der Darlehensforderung gegenüber «Corestate» kompensiert werden. Gesamthaft erwartet Intershop einen «erfreulichen» operativen Jahresabschluss, der die Ausschüttung der bisherigen Dividende ermöglichen sollte. (awp/mc/ps)