Andreas Gilser, CEO IVF Hartmann.
Neuhausen – Die zur IVF Hartmann Holding gehörende Gruppe hat im Geschäftsjahr 2010 den Umsatz leicht und den Gewinn markant gesteigert. Entsprechend soll auch die Dividende gegenüber dem Vorjahr erhöht werden. Trotz des anhaltenden Preisdrucks im Gesundheitswesen zeigt sich das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich.
Der Umsatz legte um 3,5% auf 117,6 Mio CHF zu, wie der Verbandsmaterial-Hersteller am Montag mitteilte. Das solide Umsatzwachstum stütze sich auf die traditionellen Kundengruppen wie Institutionen, das heisst Spitäler, Kliniken, Alters- und Pflegeheime, sowie den Homecaremarkt, also die Drogerien und Apotheken sowie Hauslieferungen. Auch das 2009 neu hinzugekommene Produktsegment «Desinfektionsmanagement» habe zum Wachstum beigetragen. Umsatzeinbussen gab es dagegen im internationalen Geschäft, bedingt durch die Veräusserung des Kundenstammes für Dentalprodukte an die Hartmann Gruppe sowie im Lebensmitteleinzelhandel, wo weiterhin eine angespannte Wettbewerbssituation herrsche.
Höhere Dividende
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 13,2% auf 16,95 Mio und auf Stufe EBIT um 23,5% auf 14,78 Mio CHF. Die EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 12,6% von 10,5% im Vorjahr. Der Reingewinn zog um 19,5% an auf 12,38 Mio CHF. Die Dividende soll entsprechend um 13,1% auf 15,50 (13,70) CHF pro Aktie erhöht werden. Dieses laut IVF Hartmann «Spitzenergebnis» sei unter anderem auf die «erfreuliche» Umsatzsteigerung zurückzuführen. Marktseitig sei weiterhin darauf geachtet worden, das Produkteportfolio um margenstarke Artikel zu konzentrieren und dieses entsprechend zu erweitern. Zum positiven Resultat habe weiter die Akquisition der Bode AG beigetragen.
Gratwanderung zwischen Kosten und Qualitätsanspruch
Für das Jahr 2011 geht das Unternehmen von einer «weiteren Anspannung auf dem Gesundheitsmarkt im In- wie im europäischen Ausland sowie auf den Rohstoffmärkten» aus. Wie schon im Vorjahr soll der Fokus auf organisches Wachstum des Produkt- und Dienstleistungsportfolios gelegt werden. Dabei werde noch stärker als bisher bei der Sortimentspolitik auf das Preis-Leistungsverhältnis geachtet, da die Kunden unter dem Druck stünden, noch kosteneffizienter zu arbeiten. Es gelte, die Gratwanderung zwischen akzeptablen Kosten und dem hohen Qualitätsanspruch zu meistern.
Zuversichtlicher Ausblick
Im Hinblick auf eine strategisch sinnvolle Erweiterung der Unternehmensgruppe über eine Akquisition würden aber auch fortlaufend potentielle Firmen evaluiert. Trotz des wachsenden Preisdrucks infolge des Sparzwangs in den nationalen Gesundheitssystemen und trotz der steigenden Rohstoffpreise zeigt sich die Gruppe zuversichtlich, «die Leistungen gegenüber den Kunden abermals zu steigern». Die Bilanzmedienkonferenz von IVF Hartmann findet am 25. März statt, die Generalversammlung am 19. April. (awp/mc/ps)