IVF Hartmann im Halbjahr mit mehr Umsatz und weniger Gewinn
Neuhausen – Der Medizinalbedarfhersteller IVF Hartmann hat im ersten Semester etwas mehr umgesetzt als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Gewinn ging dagegen wegen des anhaltenden Preisdrucks und wegen Währungseffekten zurück.
Der Umsatz legte um 3,2 Prozent auf 68,1 Millionen Franken zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Diese Steigerung sei erfreulich und dank beiden Segmenten, Wundmanagement und Infektionsmanagement zustande gekommen. Beide Bereiche seien stärker gewachsen als der Markt. Das solide Wachstum in den Kernkanälen sowie ein steigender Anteil des digitalen Neugeschäfts hätten die Einbussen aufgrund strategiebedingter Portfoliobereinigungen nahezu kompensiert.
Auf der Gewinnebene hat sich das Wachstum nicht niedergeschlagen. So reduzierte sich der Betriebsgewinn (EBIT) um 3,5 Prozent auf 7,1 Millionen und der Reingewinn um 4,4 Prozent auf 5,9 Millionen Franken. Negative Effekte waren hier der anhaltend starke Preisdruck, Wechselkurseffekte sowie höhere Beschaffungskosten.
Investitionen in Strategie 2020
Belastet wurde das Ergebnis aber auch durch die geplanten Investitionen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Strategie 2020. In der Berichtsperiode wurden etwa die Bestellplattformen «easyhomecare» und «betriebsapotheke.ch» lanciert. Erstere ist auf Spitex-Organisationen ausgerichtet und die zweite auf den betrieblichen Arbeitsschutz.
Abschluss der Transformation im zweiten Semester
Mit der strategischen Transformation sieht sich IVF Hartmann «auf Kurs». Die Verlagerung der Watteproduktion vom Stammsitz zur Tochtergesellschaft Kistler in Gommiswald verlaufe nach Plan und der zweite Fabrikanbau für Kistler sei fertiggestellt. Die Inbetriebnahme sowie der Abschluss der Transformation sind für das zweite Semester 2019 vorgesehen
Für das Gesamtjahr erwartet IVF Hartmann mehr Umsatz als im Vorjahr aber weniger Gewinn. Die bisherige Prognose eines gehaltenen operativen Gewinns vom Februar wird damit fallengelassen. Der Investitionsaufwand für die Transformation und steigende Beschaffungskosten würden nach heutiger Beurteilung einen temporären Rückgang des operativen Erfolgs verursachen, hiess es dazu.
Zudem geht das Unternehmen von einer weiteren Verschärfung des Wettbewerbs aus. Das veränderte Einkaufsverhalten, der Mangel an Fachpersonal in den Institutionen, Änderungen in den Rückerstattungssystemen sowie die Verlagerung von medizinischen Eingriffen vom stationären in den ambulanten Bereich dürften den Preisdruck nochmals erhöhen. IVF Hartmann sieht darin aber auch Wachstumschancen. (awp/mc/pg)
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