Neuhausen – Der Medizinalbedarfshersteller IVF Hartmann sieht sich anhaltendem Kostendruck im Gesundheitswesen und als Folge davon sinkenden Preisen ausgesetzt. Zudem fielen Aufwendungen für die Umsetzung der Strategie 2020 an. Daher waren Umsatz und vor allem Gewinn im ersten Halbjahr rückläufig. Die tieferen Margen werden bewusst in Kauf genommen.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilt, sank der Umsatz von Januar bis Juni um 0,7% auf 66,4 Mio CHF. Der anhaltende Kostendruck im Gesundheitswesen habe die Preiserosion am Markt weiter verschärft und wichtige Abnehmer würden ein zunehmend volatiles Nachfrageverhalten zeigen. Ein Grosskunde habe zudem abrupt die Bestellmenge reduziert.
Modernisierung von Logistik und Produktion
Dessen ungeachtet startete IVF Hartmann verschiedene Projekte zur Modernisierung der Logistik und der Produktion. Auch Entwicklungskosten für neue Produkte und stark gestiegene Marketingausgaben hätten das Ergebnis im ersten Halbjahr belastet, heisst es.
In Zahlen ausgedrückt ging das operative Ergebnis auf Stufe EBIT um 12% auf 8,8 Mio CHF zurück und der Konzerngewinn um 11% auf 7,5 Mio. Die operative Marge sank um 1,7 Prozentpunkte auf 13,3%.
Im Rahmen der Erwartungen
Die Ergebnisse lägen aber im Rahmen der Erwartungen, wird festgehalten. Der vorübergehende Rückgang der EBIT-Marge nehme man im Rahmen der operativen Umsetzung der Strategie 2020 bewusst in Kauf. Denn das Projekt soll der Gruppe zu mehr organischem Wachstum verhelfen und gleichzeitig die Profitabilität absichern.
Entsprechend stiegen in der Berichtsperiode die Investitionen in Sach- und immaterielle Anlagen im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio auf 1,4 Mio CHF. Gleichzeitig nahm der Personalbestand zur Jahresmitte gegenüber Ende 2016 um 8 auf 384 Mitarbeiter zu. Der Personalaufwand habe sich indes leicht verringert.
IVF Hartmann werde auch im zweiten Halbjahr die operative Umsetzung der Strategie 2020 vorantreiben, heisst es weiter. Der Wettbewerb dürfte sich im schweizerischen Gesundheitsmarkt nochmals intensivieren, heisst es mit Blick auf das Marktumfeld. Auch die Überarbeitung des Rückerstattungssystems im ambulanten Bereich werde den Preisdruck nochmals erhöhen. (awp/mc/pg)